LandeszeichenDarum braucht dein Auto im Ausland zwingend den CH-Kleber
Fährst du mit deinem Auto ohne CH-Kleber ins Ausland, drohen hohe Bussen. Nicht so in der Schweiz.
CH-Kleber: Darum gehts
Bist du mit deinem Auto nur in der Schweiz unterwegs, brauchst du keinen CH-Kleber.
Fährst du aber ins Ausland, solltest du unbedingt einen solchen Kleber anbringen.
Sonst droht dir eine Busse, die je nach Land unterschiedlich hoch ist.
Wer ein Auto hat, kennt ihn: den elliptischen CH-Kleber mit der schwarzen Schrift. Aber warum gibt es den Kleber überhaupt? Wofür braucht man ihn? Und darf man ihn entfernen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Der CH-Aufkleber ist im Ausland nötig, weil auf Schweizer Kontrollschildern kein Ländercode angegeben ist.
IMAGO/ZUMA Press WireWarum gibt es den CH-Kleber am Auto?
Weil die Schweiz das Wiener Übereinkommen vom 8. November 1968 über den Strassenverkehr unterzeichnet hat, das eine solche Kennzeichnung verlangt: Jedes Motorfahrzeug im internationalen Verkehr braucht ausser dem Nummernschild auch ein Unterscheidungszeichen des Staates, in dem es zugelassen ist. Das Zeichen kann entweder unabhängig vom Nummernschild angebracht oder Bestandteil desselben sein.
Warum ist der CH-Kleber immer am Heck angebracht?
Die Schweizer «Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge» verlangt das so. Da das Unterscheidungszeichen im vorderen Nummernschild der Schweiz nicht enthalten ist, müssen es Schweizer Motorfahrzeuge und Anhänger hinten am Heck tragen.
Warum ist das CH-Kürzel nicht auf den Nummernschildern?
Weil die Gestaltung des Schweizer Kontrollzeichens keine Integration des Landeszeichens «CH» auf dem Nummernschild vorsieht, wie das Bundesamt für Strassen Astra auf Anfrage der Redaktion mitteilt.
Ist der CH-Kleber in der Schweiz obligatorisch?
Nein, aber im Ausland. Wer mit einem Motorfahrzeug oder Anhänger ins Ausland fährt, muss den CH-Kleber gut sichtbar am Heck anbringen. Diese Anforderung steht im Artikel 45 der «Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge» und im Wiener Übereinkommen über den Strassenverkehr, das die Schweiz ratifiziert hat.
Nervt es dich, dass man im Ausland den CH-Kleber braucht?
Warum «CH» anstatt des Schweizer Landeswappens?
Das Wiener Übereinkommen erlaubt es, eine unverwechselbare Staatsangehörigkeit direkt auf das Nummernschild zu integrieren, was bei europäischen Nummernschildern mittlerweile der Fall ist. Ein Landeswappen auf dem Nummernschild erfüllt die Anforderungen hingegen nicht. Somit bleibe für die Schweiz als einzig gültiges und damit obligatorisches Unterscheidungsmerkmal der CH-Kleber, sagt der TCS.
Wie komme ich an den CH-Kleber?
Der CH-Kleber ist zum Beispiel beim TCS, in Einkaufszentren und an Tankstellen in der Schweiz erhältlich, auch in einer magnetischen Version. Auch im Onlinehandel ist der Kleber erhältlich.
Wie teuer ist der Kleber?
Bei Brack kostet die magnetische Version aktuell 6.95 Franken. Die normale Version gibt es zum Beispiel bei Jumbo für einen Franken.
Was bringt die magnetische Version?
Sie ist sinnvoll, wenn du in der Schweiz nicht mit dem Kleber herumfahren willst. Reist du ins Ausland, kannst du das CH-Zeichen so leicht anbringen.
Welche Vorgaben gibt es für den CH-Kleber?
Er muss sich aus den Buchstaben «CH» zusammensetzen, die schwarz auf einer elliptischen weissen Fläche sein müssen, mit waagrechter Hauptachse. Der Kleber braucht folgende Mindestmasse: Die Ellipse muss eine Höhe von 11,5 cm und eine Breite von 17,5 cm haben, die Höhe der Buchstaben sollte acht cm sein, die Breite vier cm, die Strichbreite ein cm. Das kleinere Format des CH-Klebers ist laut Gesetz nicht gültig.
Gibt es eine Busse, wenn der CH-Kleber im Ausland fehlt?
Laut TCS kommen viele Schweizer Automobilisten ungeschoren davon und schliessen daraus, dass man den CH-Kleber nicht brauche. Das ist riskant, denn der TCS berichtet von mehreren Fällen, in denen Personen während ihres Auslandsaufenthaltes wegen des fehlenden Landeskennzeichens eine Busse zahlen mussten. Auch auf Reddit gibt es solche Äusserungen.
Wie hoch sind die Bussen im Ausland?
Die Bussen sind je nach Land unterschiedlich hoch. In Deutschland sieht die Bussgeldkatalog-Verordnung zum Beispiel eine Strafe von zehn Euro vor. In Italien bezahlt man mit 87 bis 344 Euro deutlich mehr.
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