Mit Fuchs verwechseltJäger schoss Katze ab – 600 Franken Busse
Ein Aargauer Jäger erlegte die rote Hauskatze Wuschel – weil er sie für einen Fuchs hielt. Dafür wird der Schütze nun mit einer Busse bestraft.
Es war eine fatale Verwechslung: Jäger Werner Erni war im Oktober 2015 in einem Quartier in Schupfart AG einem kranken Fuchs auf der Spur. Plötzlich glaubte er, das Tier ausfindig gemacht zu haben – und drückte ab. Das Tier war sofort tot. Doch er hatte entgegen seiner Annahme nicht auf einen Fuchs geschossen – sondern auf die rote Hauskatze Wuschel, die sich gerade im Garten ihres Herrchens sonnte.
Die Besitzer von Wuschel waren empört über den Tod ihres Haustiers – und zeigten den Jäger an. Mittlerweile liegt ein Strafbefehl gegen den 75-Jährigen vor, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Der Jäger wird wegen fahrlässiger Tierquälerei und Verstosses gegen das Jagdgesetz zu einer Busse von 600 Franken und einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Sobald der Strafbefehl rechtskräftig ist, wird der Vorfall auch an die Kantonsbehörden gemeldet. Diese könnten dem Verurteilten dann das Jagdpatent entziehen.
Auch Jägerkollegen haben kein Verständnis
Ob Erni sein Hobby überhaupt weiter ausüben will, ist fraglich. Zu Tele M1 sagte er nach dem Vorfall, die Sache tue ihm unendlich leid, er könne kaum mehr schlafen und wisse nicht, ob er je wieder auf die Pirsch gehen wolle. Sicher ist: Der Jagdgesellschaft Schupfart gehört er mittlerweile nicht mehr an. Deren Präsident Max Zumstein sagt zum Malheur des Jägers: «Wir haben keinerlei Verständnis für diesen Vorfall. So etwas darf einfach nicht passieren.»
Dieser Meinung sind auch die Besitzer von Wuschel. «Wenn er bei Tageslicht eine rote Katze für einen Fuchs hält – für was hält er einen Jogger in der Dämmerung?», sagten sie besorgt zu Tele M1.