James Blake in die Viertelfinals befördert
Der in diesem Jahr für verschiedene Turniere der ATP-Tour eingeführte Modus mit Gruppenspielen offenbart erhebliche Schwächen. Der topgesetzte Amerikaner James Blake wurde in Las Vegas zunächst aus dem Turnnier verabschiedet - und dann per Jury-Entscheid doch noch in die Viertelfinals befördert.
Blake hatte sein erstes Gruppenspiel gegen den Russen Jewgeni Korolew verloren. Korolew selber unterlag dem Argentinier Juan Martin del Potro. Um weiterzukommen, hätte Blake hierauf Del Potro in zwei Sätzen schlagen müssen und dabei höchstens fünf Games abgeben dürfen. Blake führte 6:1, 3:1, als Del Potro wegen Atemproblemen aufgab. Die Verantwortlichen der ATP Tour sprachen hierauf den Viertelfinal-Platz Jewgeni Korolew zu. Wenig später kamen sie auf ihren Entscheid zurück und erklärten James Blake zum Gruppensieger und Viertelfinalisten - auf Kosten Korolews. Die Jury argumentierte, dass Blake den Match ohne Del Potros Rückzug klar gewonnen hätte.
Der durch den Ermessensentscheid geprellte 19-jährige Jewgeni Korolew erhielt zum Trost 11'375 Dollar. Dies ist mehr, als er bei einem Ausscheiden in den Viertelfinals bekommen hätte, und weniger, als ihm für ein Out in den Halbfinals zugestanden wäre.
James Blake, der Sechste der Weltrangliste, war über die seltsame Situation nicht glücklich, sagte aber: «Aus meiner Sicht wurde das Richtige getan.» Er sei überzeugt, dass er die Partie gewonnen hätte. Etienne de Villiers, CEO und Präsident der ATP Tour, will in drei Wochen in Miami den neuen Turniermodus überarbeiten. Er befürchte, sagte de Villiers, dass die Idee mit den Gruppenspielen für die Zukunft scheitern werde. Am Turnier in Buenos Aires hatte sich eine ähnlich verwirrliche Situation ergeben wie jetzt in Las Vegas.
(si)