Japan20 Milliarden Dollar Baukosten: Rekord-Flughafen versinkt im Meer
Über 30 Millionen Passagiere jährlich, 20 Milliarden Dollar Baukosten: Der Flughafen Kansai ist ein Verkehrsknoten der Superlative. Doch die Tage des vor gut 30 Jahren gebauten Airports sind wohl gezählt.
Darum gehts
Der Flughafen Kansai in Japan sinkt schneller als erwartet ab.
Seit der Eröffnung 1994 hat sich das Gelände um 11,5 Meter abgesenkt.
Ingenieure hatten mit maximal acht Metern in 50 Jahren gerechnet.
Ohne Gegenmassnahmen könnte der Flughafen bis 2056 im Meer verschwinden.
Er gewinnt reihenweise Preise, überstand schon heftige Erdbeben und ist Rekordhalter in Sachen Terminal-Länge. Doch dem internationalen Flughafen Kansai droht ausgerechnet ein langsames, aber unaufhaltsames Schicksal: Er versinkt.
Seit 1994 landen und starten jährlich über 30 Millionen Passagiere auf der künstlich aufgeschütteten Insel vor Osaka. Verbunden ist das riesige Bauwerk mit dem Festland über eine 3,75 Kilometer lange Brücke. Die Start- und Landebahnen sind mit einem speziellen Asphalt-Beton-Mix gepflastert, der sich bei Erschütterungen verformen kann.
11,5 statt fünf Meter abgesunken
Dieser spezielle Baustoff könnte aber auch das Schicksal des Riesenflughafens besiegelt haben: Denn seit der Eröffnung hat sich das Gelände in den 31 Jahren um ganze 11,5 Meter abgesenkt. Die Ingenieure rechneten eigentlich damit, dass die Absenkung über 50 Jahre maximal acht Meter betragen soll – wenn sich der Trend fortsetzt, könnte der Flughafen bis 2044 ganze 18,5 Meter absinken.
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Gebaut wurde der Flughafen Kansai nämlich auf schlammigem Meeresboden, der nun schneller nachgibt als erwartet. In der Vergangenheit wurden bereits diverse Massnahmen ergriffen, um dem Absinken entgegenzuwirken: So schütteten die Verantwortlichen die künstliche Insel zusätzlich auf, bauten neue Ufermauern und Deiche.
Trotzdem sinkt der Flughafen scheinbar unaufhaltsam ab und könnte laut Berichten japanischer Medien im Jahr 2056 den Wasserspiegel erreichen und im Meer verschwinden – um dies zu verhindern, sind innovative Lösungen nötig.
Diese Rekorde hält der Flughafen
Während der Flughafen durch die geologischen Bedingungen ums Überleben kämpft, läuft das Geschäft: So rühmen sich die verantwortlichen Betreiber damit, dass seit der Eröffnung noch nie ein Gepäckstück verloren gegangen sei. Zudem kann sich Kansai auch mit der längsten Terminalhalle der Welt brüsten – diese erstreckt sich über ganze 1,7 Kilometer. Zum Zeitpunkt der Eröffnung handelte es sich zudem um das teuerste Tiefbauprojekt der Welt, zudem war der Kansai Airport der erste in Japan mit einem 24-Stunden-Betrieb.
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