JapanFluch und Segen zugleich – hier laden Ampeln auf rot dein Auto
Eine japanische Stadt versucht die Reichweite von Elektroautos zu steigern, indem sie rote Ampeln gleichzeitig als Ladestationen verwendet.
Darum gehts
Eines der grössten Mankos von Elektroautos ist ihre Reichweite.
Ein japanisches Forschungsteams tüftelt derzeit an einer Lösung für das Problem.
Spezielle Ladespulen im Strassenbelag sollen die Batterien von Elektroautos wieder füllen, wenn sie an roten Ampeln stehen.
In Japan wird derzeit daran experimentiert, Elektroautos mit Strom zu versorgen, während sie vor roten Ampeln stehen. Das Projekt findet in der Modellstadt Kashiwanoha am nordöstlichen Rande Tokyos statt, wo auch weitere intelligente Verkehrssysteme getestet werden. Die Federführung haben die Universitäten von Tokyo und China inne, sie haben neun Unternehmen aus der Privatwirtschaft um sich versammelt, unter anderem den japanischen Reifenhersteller Bridgestone, wie es in einer Medienmitteilung heisst.
So funktionierts
Die Universität Tokyo hat ein System entwickelt, mit dem Elektroautos und Plug-in-Hybride durch spezielle Sensoren kabellos aufgeladen werden können. Die dafür entwickelten Ladespulen werden in den Strassenbelag unterhalb roter Ampeln verbaut. Sobald ein Auto darüber Halt macht, nehmen die Sensoren über die Spulen Strom auf und die Batterie der Autos lädt sich wieder auf. Innert zehn Sekunden könne man Strom für eine Reichweite von einem Kilometer aufladen, betonen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projekts. Ausserdem verfüge das Ladesystem über Sensoren, die scannen, ob sich gerade ein Fahrzeug über der Spule befindet. So könne verhindert werden, dass unnötig Strom verschwendet wird.
Die Testphase läuft bereits
In der Theorie alles schön und gut, doch funktionierts auch in der Praxis? Um diese Frage zu klären, hat die Projektleitung in der Modellstadt Kashiwanoha eine Testphase eingeläutet. Von Oktober 2023 bis zum März 2025 teste man die Haltbarkeit und Tauglichkeit des «revolutionären» Ladesystems. Die Ergebnisse der Testphase würden dabei helfen, das System zu optimieren und der Alltagstauglichkeit näher zu bringen, heisst es in der Medienmitteilung.
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