GesundheitsstudieJeder dritte junge Mann würde sich Mikrochip einpflanzen lassen
Frauen und Männer setzen sich unterschiedlich mit ihrer Gesundheit auseinander. Das zeigt eine Studie von der Krankenkasse Sanitas. Viele junge Männer können sich vorstellen, dass die Technik Teil ihres Körpers wird.
Darum gehts
- Eine Studie setzt sich mit der Zukunft der Gesundheit in der Schweiz auseinander.
- Im Auftrag der Krankenkasse Sanitas wurden 2000 Schweizerinnen und Schweizer befragt.
- Es gibt Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Bezug auf ihre Gesundheit.
Frauen und Männer ticken anders, auch was ihre Gesundheit anbelangt. Das ist eine der Erkenntnisse des «Sanitas Health Forecast 2020». So stehen den Wearables, also tragbaren Gadgets, die Bio- oder Neuro-Feedbacks an den Träger abgeben, 39 Prozent der 18- bis 29-jährigen Männnern positiv gegenüber. Bei den Frauen sind es 16 Prozent.
Diese Altersgruppe ist auch nicht abgeneigt, sich permanent auf die Technik zu verlassen, indem sie ein Teil ihres Körpers wird: So können sich bei den Männern 31 Prozent vorstellen, sich Mikrochip-Implantate einpflanzen zu lassen, um die Vitalfunktionen zu überwachen. Bei den gleichaltrigen Frauen stehen dem wiederum 16 Prozent positiv gegenüber.
Ein sehr grosser Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigt sich im Wunschalter: Auf die Frage: «Wenn Sie es sich aussuchen könnten, wie alt möchten Sie werden?» beträgt der Mittelwert bei den Männern 105 Jahre, bei den Frauen 92. Realistischer werden beide Geschlechter, wenn es um ihre effektiven Erwartungen geht. Frauen denken im Schnitt, dass sie 85 Jahre alt werden, Männer rechnen mit einer Lebenserwartung von 84 Jahren.
Frauen leiden häufiger an Stress
Fast jede dritte Frau (28 Prozent) fühlt sich in ihrem Alltag gestresst. Bei den Männern ist das Stressempfinden tiefer: 19 Prozent der befragen Männer verspüren im Alltag Stress. Weniger gross sind die Unterschiede bei der Angst: 8 Prozent aller Männer und 12 Prozent der Frauen geben an, dass sie Gefühle von Angst in ihrem Alltag empfinden.
Was für einige eher überraschend tönen mag: Mehr Männer sagen von sich, dass sie Routineuntersuchungen beim Arzt durchführen lassen, als Frauen. 31 Prozent aller Männer geben an, dass sie regelmässig einen Arzt für eine Kontrolle aufsuchen. Bei den Frauen sind es 26 Prozent.
Angst vor einem Herzinfarkt nimmt im Alter ab
Die Studie zeigt: Rund ein Drittel der Männer fürchtet sich vor einem Herzinfarkt als männertypische Altersbeschwerde. Am grössten ist die Sorge bei den 18- bis 29-Jährigen: Fast 40 Prozent haben Angst vor einem Herzinfarkt im Alter. Je älter die Befragten werden, desto kleiner wird die Angst: Bei den 60- bis 74-Jährigen fürchten sich nur noch 28 Prozent der Befragten vor einem Infarkt.
«Sanitas Health Forecast»
Der Bericht, der von der Krankenkasse Sanitas in Auftrag gegeben wurde, umfasst rund 400 Seiten. 2014 Schweizerinnen und Schweizer wurden im Januar dieses Jahres online zu ihrem Gesundheitsverständnis befragt. Unter anderem ging es dabei um Prioritäten, die für die Gesundheit gesetzt werden, um geschlechtertypische Rollenvorstellungen, aber auch um die Zukunft der Gesundheit wie zum Beispiel Medizinroboter. Die Studie ist im Buchhandel erhältlich.