Milliardenschwerer Nasa-AuftragJeff Bezos und Elon Musk streiten sich um den Mond
Dämpfer für Jeff Bezos und Blue Origin: Die Nasa vergibt einen milliardenschweren Auftrag an Elon Musks Firma SpaceX. Es geht um den Bau eines Mondlandefahrzeugs. Jetzt knatschen sich die reichsten Männer der Welt.
Darum gehts
Nachdem ein milliardenschwerer Nasa-Auftrag an Elon Musks SpaceX geht, gibts Ärger.
Jeff Bezos’ Blue Origin hat bei den Behörden eine Beschwerde eingereicht.
Musk macht sich auf Twitter über Bezos lustig.
Die beiden reichsten Männer der Welt sind erneut aneinandergeraten: Diesmal im Kampf um den Mond. Sowohl SpaceX von Elon Musk als auch Blue Origin von Jeff Bezos haben sich für eine Mondlandungsmission der Nasa beworben. Als sich die US-Raumfahrtbehörde für Musks Firma entschied, hat Blue Origin sofort eine Beschwerde bei der Regierung eingereicht, wie die «New York Times» berichtet.
Der SpaceX-Gründer und Tesla-Boss Elon Musk reagierte auf Twitter mit einem frechen Spruch auf die Berichte, dass Bezos’ Blue Origin sich gegen den Entscheid der Nasa wehren will: «Er bekommt keinen hoch (in die Erdumlaufbahn).»
50 Seiten
So lautet die Beschwerde von Bezos’ Firma
Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa hat im April bekanntgegeben, dass SpaceX als einziger von drei Bewerbern einen 2.9 Milliarden Dollar schweren Auftrag für ein Mondlandefahrzeug zugesprochen bekommt. Ausser SpaceX hatten sich die Technologiefirma Dynetics und Jeff Bezos’ Raumfahrtunternehmen Blue Origin beworben. Anfang Woche schickte Blue Origin nun eine 50-seitige Beschwerde an das amerikanische Regierungsverantwortungsbüro (GAO).
Darin heisst es, die Bewertung des eigenen Vorschlags sei fehlerhaft gewesen und technische Schwierigkeiten bei SpaceX seien kleingeredet worden. Zudem sei ursprünglich geplant gewesen, dass zwei Firmen den Auftrag in Konkurrenz zueinander ausführen werden – darum war Blue Origin von der Vergabe an SpaceX überrascht. Blue Origin befürchtet, dass die Nasa mit der Vergabe die Rückkehr der Menschen auf den Mond gefährdet.
Die beiden Milliardäre wollen das Weltall erobern. Musks SpaceX soll die Besiedlung des Planeten Mars ermöglichen. Und Amazon-Gründer Jeff Bezos hat Blue Origin ins Leben gerufen, weil er glaubt, dass die Menschheit nur überleben kann, wenn sie die Erde verlässt.
Dass sich Superreiche wie Bezos und Musk das Weltall vorknöpfen, liegt laut Wirtschaftspsychologe Christian Fichter von der Kalaidos Fachhochschule an der menschlichen Natur. Die meisten Menschen seien darauf aus, für sich das Maximum rauszuholen: «Die meisten von uns sind ein bisschen grössenwahnsinnig.» Für die beiden Milliardäre sei das Maximum in diesem Fall die Eroberung des Weltalls.
Die Firmen der beiden Weltraum-Pioniere kommen sich aber bereits in der Erdumlaufbahn in die Quere: So will SpaceX Satelliten in einer Höhe um die Erde kreisen lassen, die Blue Origin nicht passt. Denn Bezos’ Firma hat wiederum selbst Satelliten in diesem Bereich geplant.
Ohne Grössenwahn kein Fortschritt
Besonders Männer sind laut Wirtschaftspsychologe Christian Fichter anfällig bei der Leistungsmotivation. Das habe Vorteile: «Ohne diese Motivation gäbe es keinen Fortschritt.» Allerdings kann es auch sein, dass sich Menschen wegen des Leistungsdrucks selbst eine zusätzliche Belastung aufbürden. Darum sei es wichtig, dass man die Balance findet und sich nicht vom Leistungsdruck zu weit treiben lässt.
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