Jetzt ist im Puschlav der Bär los

Aktualisiert

M13 ist zurückJetzt ist im Puschlav der Bär los

Der Jungbär M13 ist wieder in der Schweiz. Nachdem er vorübergehend wegen einer technischen Panne nicht mehr geortet werden konnte, ist M13 nun im Puschlav - erstmals seit 100 Jahren.

von
jbu

Seit Montag streicht der Bär M13 durch die Landschaften des Puschlav. Sein Auftauchen kam für die Behörden überraschend, wie Hannes Jenny vom Amt für Jagd und Fischerei Graubünden bestätigt. Zwar ist M13 seit Ende Juni wieder mit einem GPS-Sender ausgestattet – den letzten hatte er bei seinem Zusammenstoss mit einem Zug verloren – doch eine technische Panne machte eine Ortung des Bären in der letzten Woche unmöglich.

Erstmals wieder gesehen wurde der Bär am Montag am Eingang des Puschlav in Tirano, als er ein Schaf riss. Die GPS-Signale setzten aber nicht vor Dienstagabend wieder ein, sodass die Behörden ihn erst dann zweifelsfrei als M13 identifizieren konnten. Laut der Zeitung «Il Bernina» ist es das erste Mal seit 100 Jahren, dass in dieser Gegend ein Bär unterwegs ist. Sogleich wurde über die Gemeinden und die Lokalzeitungen die Bevölkerung – und insbesondere die Landwirte und Bienenzüchter – informiert.

Kein «Problembär»

Bereits zwei Schafe hat der Jungbär im Puschlav gerissen. Nun will das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden mit den betroffenen Landwirten über mögliche Massnahmen beraten. M13 gilt nicht als «Problembär», meist hält er sich von den Siedlungen fern. Die Behörden wollen aber dennoch ein wachsames Auge auf das Jungtier haben und dort, wo Konfliktpotenzial entsteht, sofort intervenieren.

Wie lange M13 sich noch im Gebiet aufhalten wird, ist aber ungewiss. «Wenn man sieht, wie viele Kilometer der Bär pro Tag zurücklegt, kann er so schnell wieder verschwinden, wie er gekommen ist. Er hält sich so nahe an der Grenze auf, dass er die Schweiz innerhalb von 10 Minuten verlassen könnte», erklärt Hannes Jenny.

Tatsächlich hat M13 mit seinen rund zweieinhalb Jahren schon eine lange Odyssee hinter sich. Im Frühling hat er erstmals Fuss auf Schweizer Boden gesetzt, danach hielt er sich lange im Dreiländereck Schweiz/Österreich/Italien auf. Bei einem Zusammenstoss mit einer Lokomotive im Unterengadin wurde M13 im April verletzt, er erholte sich danach aber gut vom Unfall und trug keine bleibenden Schäden davon.

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