Jetzt wird es brandgefährlich

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ChristbaumkerzenJetzt wird es brandgefährlich

Die Kerzen am Christbaum noch einmal anzünden? Nach Weihnachten steigt das Risiko täglich. Die meisten Brände gibts, wenn die Äste schon dürr sind.

F.Dubler
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F.Dubler
Immer noch kaufen viele Schweizer klassische Kerzen für ihren Christbaum oder Weihnachtskranz.
Weil aber die Tannenbäume und deren Äste nach einigen Tagen immer trockener werden, steigt die Brandgefahr rapide an.
Die Kantonspolizei St.Gallen rät, sofort die Feuerwehr zu alarmieren und das Feuer nach Möglichkeit mit einer Löschdecke oder einem Feuerlöscher zu bekämpfen. Mit einem Eimer Wasser gestalte es sich meist schwierig, einen Christbaumbrand zu löschen (gestellte Szene).
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Immer noch kaufen viele Schweizer klassische Kerzen für ihren Christbaum oder Weihnachtskranz.

Keystone/Peter Schneider

Jahr für Jahr muss die Feuerwehr um die Weihnachtszeit wegen brennender Christbäume oder Adventsgestecke ausrücken. Nicht selten sind unbeobachtete oder umgekippte Kerzen der Auslöser für solche Brände, wie mehrere Schweizer Polizeien übereinstimmend bestätigen.

Trotz dieses Brandrisikos weichen viele Schweizer nicht auf Lichterketten oder Elektrokerzen aus, sondern stecken traditionelle Kerzen auf ihre Weihnachtsbäume und -gestecke. Beim Detailhändler Migros heisst es beispielsweise, dass die Nachfrage nach Christbaumkerzen über die letzten Jahre konstant sei. Das Gleiche sagen auch Coop, Manor und Globus. Genaue Zahlen geben die Detailhändler nicht bekannt.

Brandrisiko steigt nach Weihnachten an

Über die Weihnachtstage blieb es zwar in vielen Kantonen vorerst ruhig. Bei Feuerwehren und Polizeikorps in den Kantonen Zürich, Bern sowie der Stadt St.Gallen sind kaum Brände, ausgelöst durch Kerzen, gemeldet worden. Auch bei der Kantonspolizei St. Gallen war das nicht der Fall. Sprecher Hanspeter Krüsi sagt aber: «Die meisten Einsätze diesbezüglich gibt es erfahrungsgemäss meist erst jetzt nach den Weihnachtstagen, vor allem ab Silvester.»

Der Grund dafür seien die dürren Tannenbäume und die nachlassende Vorsicht. «Die Christbäume werden meist schon Wochen vor Weihnachten geschlagen und stehen dann lange im Trockenen», so Krüsi. Deshalb seien Kränze, Gestecke und Bäume mit jedem Tag anfälliger, Feuer zu fangen. «Vor allem bei Tannenbäumen mag es in diesem Zustand fast nichts mehr leiden. Sie können sich schon fast explosionsartig entzünden.»

Dieses Video zeigt, wie schnell ein trockener Weihnachtsbaum in Vollbrand steht. (Video: Tamedia/Vizzr)

Kein Risiko eingehen

Meist würden die Kerzen auch nach Weihnachten nochmals angezündet. Da man nicht mehr gemeinsam um den Baum sitze, seien diese aber oft unbeobachtet. «Gerade wenn die Kerzen fast abgebrannt sind, ist das sehr gefährlich», sagt Krüsi. Er empfiehlt deshalb, sie nie aus den Augen und nicht ganz bis zum Ende abbrennen zu lassen.

Komme es dennoch zu einem Brand, rät Krüsi davon ab, den brennenden Baum aus dem Fenster oder der Balkontüre zu werfen. «Immer wieder entstehen so schwere Verletzungen.» Besser sei es in jedem Fall, sofort die Feuerwehr unter der Nummer 118 zu alarmieren.

Ein Christbaumfeuer mit herumstehendem Wasser zu löschen, sei meist schwierig. «Nach Möglichkeit ist es ratsam, eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher in der Nähe aufzubewahren und einzusetzen.» Ansonsten soll man sofort die Türen und Fenster schliessen, um dem Feuer keinen zusätzlichen Sauerstoff zu liefern.

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