Schneemassen in der Schweiz: Am Jochpass wird Bubentraum wahr

Publiziert

JochpassDank der Schneemassen wurde mein Bubentraum wahr

Während der Schnee im Flachland bereits wieder verschwindet, flockt es in den Bergen weiterhin kräftig. So auch auf dem Jochpass oberhalb von Engelberg – eine Geschichte eines ungewöhnlichen Arbeitsweges.

Weil aufgrund der Schneefälle die Bahnen nicht mehr in Betrieb waren, musste ich für den Arbeitsweg kurzerhand das Pistenfahrzeug nutzen.
Denn wie vielerorts in den Bergen gab es im Gebiet Engelberg-Titlis in den letzten Tagen massive Schneefälle: Laut whiterisk.org liegt verbreitet über 2 Meter Schnee.
Am Montagmorgen war der Betrieb des Jochpass-Trübsee-Lifts wegen der Witterung nicht möglich.
1 / 6

Weil aufgrund der Schneefälle die Bahnen nicht mehr in Betrieb waren, musste ich für den Arbeitsweg kurzerhand das Pistenfahrzeug nutzen.

20Min/Benedikt Hollenstein

Darum gehts

  • Starke Schneefälle legen den Jochpass lahm, einzelne Bahnen bleiben geschlossen.

  • Über zwei Meter Schnee türmen sich in der Region Engelberg-Titlis.

  • Die Bergbahnen sind zuversichtlich, dass der Betrieb am 24. Dezember wieder aufgenommen werden kann.

Kurz vor den Weihnachten gab es am Montagmorgen in weiten Teilen der Schweiz Schnee. Während die weisse Pracht im Flachland stellenweise bereits wieder dahinschwindet, stehen die Chancen für weisse Weihnachten laut Meteorologe Peter Wick über 500 Metern über Meer generell nicht schlecht. Wo die Chancen in tieferen Lagen am besten stehen, erfährst du hier.

Auch Touristen trotzen dem Schnee

Während die Schneefälle im Flachland am späten Vormittag grösstenteil bereits wieder vorbei waren, schneit es in den Bergen weiterhin kräftig, so auch in und ob Engelberg. Am 22. Dezember reiste ich für eine Nacht in die Zentralschweiz. Zunächst ging es mit dem Titils Xpress regulär bis zur Bergstation Trübsee hinauf, wo viele Touristen dem garstigen Wetter trotzten und sich vor der vernebelten Bergkulisse fotografieren liessen.

Von dort wurden wir mit einem Pistenfahrzeug zur Talstation Trübsee-Jochpass gebracht, wo der Lift nur intervallweise für die Gäste des Berghauses betrieben wurde. Nach einem kurzen Marsch durch das Schneegestöber hatten wir unser Ziel dann erreicht und genossen die Wärme im Bärghuis.

Im Berghotel eingeschneit

Die ganze Nacht durch schneite es stetig weiter, wodurch die Pistenfahrzeug-Fahrer und Lawinen-Sprenger im Dauereinsatz standen. Schon am frühen Morgen war klar: Mit den Liften oder zu Fuss gibt es für mich keinen Weg ins Tal, dabei werde ich einige Stunden später in der Redaktion in Zürich zur Arbeit erwartet.

Das Berghaus Jochpass inmitten der Schneemassen.

Das Berghaus Jochpass inmitten der Schneemassen.

20Min/Benedikt Hollenstein

Dank des Teams vom Berghaus Jochpass fand ich mich kurze Zeit später an einem Ort wieder, von dem der kleine Benedikt früher oft geträumt hatte: Ich durfte vorne im Pistenbully Platz nehmen und kurze Zeit später ratterten wir in Richtung Tal.

Weil der Lift am Jochpass ausser Betrieb ist, durfte 20-Minuten-Redaktor Benedikt Hollenstein für den Weg ins Tal im Pistenbully Platz nehmen.

20Min/Benedikt Hollenstein

Dabei merkte ich erstmals richtig, wie viel Schnee in den letzten Stunden gefallen war: Bei der Fahrt die steilen Hänge hinunter, wälzte das Pistenfahrzeug den Schnee nur so vor sich her. Während ich als Laie gefühlt die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte, steuerte der erfahrene Bergbahn-Mitarbeiter Tobi sein Gefährt, als würde strahlend schönes Wetter herrschen.

«Schon ein paar Jahre her, dass wir so viel Schnee aufs Mal bekamen.»

Bergbahn-Mitarbeiter Tobi

«Es ist wirklich schon ein paar Jahre her, dass wir so viel Schnee aufs Mal bekamen», berichtet er. Im Gebiet liegen weiträumig über zwei Meter Schnee, stellenweise türmt der Wind die Flocken noch deutlich höher auf. Trotz der widrigen Witterung kam ich nach einer guten halben Stunde an der Bergstation des Titlis Xpress an, von wo es mit Gondelbahn und Zug nach Zürich ging.

Betrieb soll an Heiligabend wieder laufen

In Engelberg-Titlis flockt es derweil beständig weiter, auf den Heiligabend hin nehmen die Schneefälle dann aber deutlich ab. Die Verantwortlichen der Bergbahnen sind zuversichtlich, dass die Anlagen am 24. Dezember wieder in Betrieb genommen werden können, dies werde aber voraussichtlich erst im Laufe des Tages geschehen.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

11 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen