Zeki releast Video gegen HassJonny Fischer lässt sich grün und blau schlagen – für den guten Zweck
Jonny Fischer und Büssi sind ein Paar und werden brutal angegriffen. Zumindest in Zekis Clip: Der Social-Media-Star setzt sich gegen Homophobie ein, Promis ziehen mit.
Darum gehts
In Zekis (31) neustem Video machen zahlreiche bekannte Gesichter mit.
Jonny Fischer (41) und Büssi (36) geben ein Liebespaar, das von einer Männergruppe rund um Schauspieler Burak Ates (26) verprügelt wird.
Social-Media-Star Zeki will damit ein Zeichen gegen Homophobie, Diskriminierung und Gewalt setzen.
Es ist seine Antwort auf einen Mini-Shitstorm, den er Anfang Jahr wegen eines Insta-Live-Videos auslöste.
Gleichzeitig ist das Video Kampagnen-Start zum neuen Code of Conduct – einem Verhaltenskodex für Influencer und Influencerinnen.
Zeki (31) ist bekannt für seine unterhaltsamen Comedyclips und Memes. Sein neuster Streich tanzt da aus der Reihe: «Mensch si» heisst das zwei Minuten lange Video, das er am Montag auf seinen Kanälen veröffentlicht hat – und das für einmal ernste Themen aufgreift.
Die Comedians Jonny Fischer (41) und Stefan Büsser (36) spielen darin ein Liebespaar. Beim Spaziergang wird Jonny von einer Gruppe von Männern übel zugerichtet. Kurz später trifft einer der Täter, gespielt von Schauspieler Burak Ates (26), Jonny im Spital wieder – weil dieser als Arzt seinen Vater nach einer Herzattacke behandelt.
«Meine Reichweite für Gutes nutzen»
Auch andere bekannte Gesichter tauchen im Clip auf: Moderatorin Serap Yavuz (34) gibt die Schwester des Täters. Influencerin Nathalie Sulser (19) ist Krankenpflegerin. Nicht eine prominente Person habe gezögert mitzumachen, als er sie angefragt habe, sagt Zeki im Gespräch mit 20 Minuten.
Der grösste Social-Media-Star der Schweiz will seine «Reichweite für Gutes nutzen», wie er selbst sagt. «Ich will mit dem Video ein Zeichen gegen Homophobie, Diskriminierung und Gewalt setzen.» Er hat das Video von A bis Z – vom Drehbuch übers Casting bis zur Finanzierung – selbst produziert: «Nur die Kamera hab ich nicht selbst gehalten», sagt der Basler lachend. Wie auch, schliesslich macht er selbst mit: Zeki spielt einen der Täter.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Online- und Einzelchatberatung für Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dass er den Beitrag nun pünktlich zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am Montag gepostet hat, ist kein Zufall. Das Werk ist Zekis Antwort auf einen Vorfall im Februar: Seine Reaktion in einem Insta-Live-Video auf eine homophobe Attacke am Zürcher Bahnhof Stadelhofen hatte damals einen kleinen Shitstorm ausgelöst. Es wurde ihm Verharmlosung von Homophobie vorgeworfen. In einer darauf folgenden Diskussionsrunde auf Clubhouse kündigte er dann an, dass er seine Reichweite nutzen wolle, um aufs Thema aufmerksam zu machen – und er hielt Wort.
Neuer Verhaltenskodex für Influencer
Gleichzeitig ist Zekis Video-Beitrag auch der Startschuss zu einer Kampagne und zum neuen Code of Conduct für Influencerinnen und Influencer – einem Verhaltenskodex, den der Verein «Conscious Influence Hub» (siehe Infobox weiter unten) erarbeitet hat. Guidelines sollen Social-Media-Schaffende für Themen wie Homophobie, Sexismus oder Ausländerfeindlichkeit sensibilisieren und sie vor Fehlverhalten in den Sozialen Medien schützen. (Nach der Infobox geht es weiter mit dem Artikel.)
Guidelines für Influencer*innen
Seit Januar gibts den Conscious Influence Hub – einen gemeinnützigen Verein, den die Zürcher Influencer-Marketing-Agentur Kingfluencers gegründet hat. Sein Anliegen: «Respekt, Empathie und Transparenz in der Social-Media-Welt zu fördern», wie es auf der Website heisst.
Idee und Notwendigkeit sei erstmals nach dem Rassismus-Shitstorm gegen Influencerin Mimi Jäger im letzten Sommer aufgekommen, so Initiantin Anja Lapčević zu 20 Minuten. Nach einer Aussage auf Instagram gegen «Black-Lives-Matter»-Demonstrierende sah sich Jäger damals mit einer Hasswelle konfrontiert.
Vor wenigen Tagen hat der Verein zusammen mit Expertinnen und Experten einen Code of Conduct lanciert: «Ein Instrument, das Influencer und Influencerinnen unterstützen soll, ihren Einfluss bewusst zu nutzen», erklärt Lapčević. Der Leitfaden soll für sensible Themen wie Sexismus im Netz, Rassismus oder Geschlechtsidentität sensibiliseren. Er diene der Zusammenarbeit mit Influencern, auch für andere Agenturen und Firmen. «Sie können aber allen Social-Media-Userinnen und -Usern eine Orientierung zum bewussten Umgang bieten.»
Zeki konnte damals einen grösseren Shitstorm abwenden – «gerade, weil ich intensive Gespräche dazu führte und mich der Thematik gestellt habe», ist er sich sicher. Es habe ihm gezeigt, wie wichtig es sei, aufeinander zuzugehen.
Genau das will er nun auch mit seinem Video-Beitrag auslösen. Auch wenn er gleichzeitig wisse, dass er eine Diskussion auslösen wird. «Ich bin überzeugt, dass der Inhalt auch auf Gegenwind stossen wird», sagt er. Aber das nehme er gerne in Kauf. Auch in Zukunft: Denn Zeki will von nun an vermehrt gesellschaftskritische Inhalte teilen und sich nicht mehr auf lustigen Comedy-Content beschränken.
My 20 Minuten
Als Mitglied wirst du Teil der 20-Minuten-Community und profitierst täglich von tollen Benefits und exklusiven Wettbewerben!