Jugendliche rauchen im Zug – Passagiere geduscht

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SüdostbahnJugendliche rauchen im Zug – Passagiere geduscht

Feuchte Überraschung für die Fahrgäste eines Südostbahn-Zuges am Sonntagabend: Jugendliche, die im WC geraucht haben, lösten die Sprinkleranlage aus.

von
gwa

Ungewöhnliches Bild: Ein SOB-Zug voller Nebel. (Video: Leser-Reporter)

Eine nasse Nebelwand im Zug: Dieses Bild bot sich am Sonntag Passagieren der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) im Kanton Schwyz: Zwischen Wilen und Freienbach war die Sprinkleranlage des Zugs ausgelöst worden.

Laut Südostbahn-Sprecherin Brigitte Baur war ein «böser Bubenstreich» der Auslöser: «Der Rauchmelder reagierte im Bereich der Toilette, weil Jugendliche darin geraucht hatten», sagt Baur. «Im ganzen Fahrzeug sind diverse Sensoren verbaut, welche eine Rauchentwicklung detektieren können – dadurch kann ein potentieller Brandherd relativ eng eingegrenzt und eingedämmt werden.»

Videomaterial wird ausgewertet

Die Verursacher seien danach auf und davon. Die Bahn hat Strafanzeige eingereicht. «Bei einer absichtlichen Auslösung der Wassernebel-Brandbekämpfungsanlage – etwa durch Vandalismus oder Rauchen im Fahrzeug – wird durch unsere Rechtsabteilung in der Regel Strafanzeige erstattet und oder entsprechende Rechnung für die Wiederinstandstellung gestellt.»

Den Übeltätern könnte die SOB durch Videos auf die Spur kommen: «Für eine allfällige Personenidentifizierung wird durch die Bahnpolizei das Videomaterial ausgewertet», sagt die Sprecherin.

Den Zug hielt der Lokführer in Freienbach an. «In einem solchen Fall werden automatische Durchsagen getätigt und Informationen zum Ereignis auf die Monitore aufgeschaltet», sagt Baur. Der Lokführer wähle jeweils eine geeignete Stelle für einen Halt. «Anschliessend muss das Ereignis vor Ort durch den Lokführer oder anwesendes Zugspersonal beurteilt und die notwendigen Massnahmen ergriffen werden.» Diese könnten sich dabei von Ereignis zu Ereignis stark unterscheiden.

Hohe Kosten für Instandstellung

«Passagiere waren zu keiner Zeit gefährdet», sagt Baur. Obwohl der Vorfall sehr ärgerlich sei, ist man bei der SOB froh darüber, dass die Brandmeldeanlage einwandfrei funktioniert hat. Jährlich komme dies in zwei bis drei Fällen vor.

Die Zugskomposition wurde nun für mehrere Tage aus dem Verkehr gezogen, um die Brandmeldeanlage wieder instand zu stellen. Das verursache Kosten im vier- bis fünfstelligen Bereich. Für die betroffenen Passagiere wurde ein Ersatzzug eingesetzt.

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