Julian Assange vor Gericht: Wird er in die USA ausgeliefert?

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LondonGericht stoppt vorerst Auslieferung von Julian Assange

Die USA fordern die Auslieferung von Julian Assange. Dagegen hat er Berufung eingelegt. Ein Gericht in London hat eine Auslieferung vorerst gestoppt.

Julian Assange stand am Dienstag in London vor Gericht.
Er darf nicht unmittelbar an die USA ausgeliefert werden, entschieden die Richter.
Während einer zweitägigen Anhörung im Februar hatten Assanges Anwälte argumentiert, dass der Australier ein Journalist sei, der Fehlverhalten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan aufgedeckt habe.
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Julian Assange stand am Dienstag in London vor Gericht.

AFP

Darum gehts

  • Wikileaks-Gründer Julian Assange droht die Auslieferung an die USA.

  • Der 52-jährige Australier stand deshalb am Dienstag vor einem Gericht in London.

  • Ein britisches Gericht hat die Auslieferung des Wikileaks-Gründers an die USA wegen Spionagevorwürfen vorerst blockiert.

Ein britisches Gericht hat die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA wegen Spionagevorwürfen vorerst blockiert. Es ordnete am Dienstag eine Verzögerung an.

Sollte Assange verurteilt werden, bliebe nur noch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Falls ihm die Londoner Richter die Berufung verweigern, würde Assange zeitnah in die USA überstellt, befürchtet sein Anwaltsteam.

Soll Assange an die USA ausgeliefert werden?

Ihm wird Spionage vorgeworfen

Der 52-Jährige ist wegen Spionage in 17 Fällen und dem Vorwurf des Computermissbrauchs angeklagt, weil er vor fast 15 Jahren auf seiner Website eine Reihe von geheimen US-Dokumenten veröffentlicht hat.

Während einer zweitägigen Anhörung im Februar hatten Assanges Anwälte argumentiert, dass der Australier ein Journalist sei, der Fehlverhalten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan aufgedeckt habe. Eine Auslieferung an die Vereinigten Staaten würde ihn demnach einer politisch motivierten Strafverfolgung aussetzen und das Risiko einer «eklatanten Rechtsverweigerung» mit sich bringen.

Seit 5 Jahren in Hochsicherheitsgefängnis

Die US-Regierung erklärte, Assanges Handlungen seien weit über die eines Informationen sammelnden Journalisten hinausgegangen. Sein Versuch, geheime Regierungsdokumente zu beschaffen und wahllos zu veröffentlichen, habe Menschenleben gefährdet.

Assange sitzt seit fünf Jahren in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis. Zuvor hielt er sich von 2012 bis 2019 in der ecuadorianischen Botschaft in London auf.

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