MyanmarNaturforscher machen eine sensationelle Entdeckung
Birma-Weichschildkröten sind vom Aussterben bedroht. Doch nun gibts neue Hoffnung: Mitarbeiter einer Naturschutzorganisation haben 15 Jungtiere in freier Wildbahn entdeckt. Eine Premiere.
Erstmals ist es gelungen, frischgeschlüpfte Birma-Weichschildkröten in der Wildnis zu filmen.
Nyein Chan & Yae Aung / Fauna & FloraBirma-Weichschildkröten: Darum gehts
Birma-Weichschildkröten sind von Aussterben bedroht.
Am Ufer des Indawgyi-Sees in Myanmar wurden nun 15 junge Birma-Weichschildkröten entdeckt.
Naturschützer hoffen nun, dass sich ihre Anstrengungen zum Schutz der Art auszahlen.
Um die Birma-Weichschildkröte ist es nicht gut gestellt. Der Bestand der in Myanmar heimischen Art ist in den vergangenen 90 Jahren um etwa 80 Prozent zurückgegangen. Sie gilt als vom Aussterben bedroht. Doch neue Beobachtungen geben Anlass für Hoffnung.
Das ist passiert
Mitarbeitende der Naturschutzorganisation Fauna & Flora International haben am Ufer des Indawgyi-Sees in Myanmar 15 junge Birma-Weichschildkröten entdeckt (siehe Video). Sie gehen davon aus, dass es noch mehr Jungtiere hat. Schliesslich umfassen die Gelege in der Regel rund 20 Eier. Die Fachleute vermuten, dass einige der Tiere schon früher geschlüpft sind und sich bereits auf den Weg in Richtung Wasser gemacht haben.
So kam es zu der Entdeckung
Der Indawgyi-See ist einer der grössten Seen in Südostasien und wurde 2017 von der Weltkulturorganisation Unesco zum Biosphärenreservat erklärt. Seit 2022 engagiert sich Fauna & Flora mit Unterstützung des US Fish & Wildlife Service und des Prince Bernhard Nature Fund für die Erhaltung der Schildkröten. Dank der engen Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung konnte Fauna & Flora fünf Nistplätze der Birma-Weichschildkröten ausfindig machen. Diese werden nun regelmässig kontrolliert, was zur Entdeckung der kleinen Schildkrötchen führte.
Darum ist die Art so selten geworden
Birma-Weichschildkröten gelten als Delikatesse in ostasiatischen Ländern, weshalb sie übermässig gejagt wurden. Gefahr droht ihnen auch durch die Zerstörung ihres Lebensraums und durch Fischernetze, in denen sie sich verfangen können. Auf der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur IUCN wird sie deshalb als vom Aussterben bedroht bezeichnet.
Das ist mit den Jungtieren geschehen
Die Mitarbeitenden von Fauna & Flora haben die Jungtiere zunächst eingefangen, um Daten über ihre Grösse und Gesundheit zu sammeln. Danach wurden sie in einer kleinen Zeremonie unter Einbezug der örtlichen Bevölkerung wieder in den Indawgyi-See freigelassen.
Deshalb ist der Fund bedeutsam
Die Populationen der Birma-Weichschildkröten werden kleiner und sind zudem stark zerstückelt. Für das Überleben einer Art sind das schlechte Voraussetzungen. Doch der aktuelle Fund stellt einen Hoffnungsschimmer dar. Zau Lunn von Fauna & Flora erklärt dazu in einer Mitteilung: «Die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Bekämpfung der Bedrohung der stark gefährdeten Birma-Weichschildkröte.» Man sehe bereits die positiven Ergebnisse der Zusammenarbeit mit den Gemeinden bei der Verwaltung und dem Schutz wichtiger Nistplätze und Lebensräume, so Lunn. «Die Entdeckung und Freilassung dieser Jungtiere sind ein grossartiger Anfang und ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir zusammenarbeiten können, um die Natur zu retten.»
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