Notrufe in Berner Zentrale: Junger Mann trinkt Waschmittel, Kuh stürzt auf Frau 

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Notrufe in Berner ZentraleJunger Mann trinkt Waschmittel, Kuh stürzt auf Frau

Schutz und Rettung Bern gibt anlässlich des Aktionstages der Notrufnummer 144 Einblick in ihre Tätigkeiten. Im Live-Ticker finden sich auch Notrufe der skurrilen Art. 

von
sul
120 Anrufe gingen bei der Berner Notrufzentrale am Donnerstagmorgen/-vormittag ein.
Im Rahmen des nationalen Aktionstages der Notrufnummer 144 informiert Schutz und Rettung Bern über die Arbeit ihrer Disponentinnen und Disponenten in der Sanitätsnotrufzentrale. 
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120 Anrufe gingen bei der Berner Notrufzentrale am Donnerstagmorgen/-vormittag ein.

Raphael Moser / Tamedia AG

Darum gehts 

10.27 Uhr: «Patient stürzte auf einer Baustelle von der Leiter. Gemäss Meldung hat er sich ein Bein gebrochen.» 10.31 Uhr: «Eine Frau hat Sprachstörungen und eine Schwäche auf der linken Körperseite. Ein Rettungsdienst-Team wird mit der höchsten Einsatzpriorität an den Einsatzort geschickt.» 10.39 Uhr: «Eine Frau hat Mühe mit der Atmung und einen hohen Puls. Ein weiterer dringender Einsatz für den Rettungsdienst.» 

Alle paar Minuten klingelt bei Schutz und Rettung Bern an diesem Donnerstagmorgen das Telefon. Im Rahmen des nationalen Aktionstages der Notrufnummer 144 informiert die Organisation via Social-Media-Liveticker über die Tätigkeiten und die eingehenden Notrufe in der Sanitätsnotrufzentrale. Die Zwischenbilanz bis zum Mittag: 120 Anrufe, 30 davon Notrufe via 144. 

Bei Unsicherheit 144 wählen

Neben «herkömmlichen» Notrufen – Stürze, Krampfanfälle, Atem- und Kreislaufprobleme – finden sich auch aussergewöhnliche Meldungen im Ticker. So etwa um 10.48 Uhr: «Ein junger Mann hat Waschmittel getrunken. Der Disponent verbindet die Anruferin mit Tox Info Suisse für weitere Abklärungen durch eine Fachperson.» Warum der Mann Waschmittel zu sich nahm, darüber konnte Schutz und Rettung Bern auf Anfrage keine Angaben machen. «Und auch wenn wir es wüssten, gäben wir aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Auskunft dazu», so ein Sprecher. 

Auch der Eintrag um 10.59 Uhr wirkt nicht eben alltäglich: «Eine Kuh sei auf eine Frau gestürzt. Die Frau hat sich am Kopf verletzt. Das Ambulanzteam ist mit Blaulicht ausgerückt.» Frau und Kuh hätten sich auf einer Wiese befunden, worauf erstere von letzterer angegriffen worden sei, hiess es bei der Berner Kantonspolizei auf Nachfrage. 

Der nationale Aktionstag diene dazu, den Menschen die Wichtigkeit der Nummer 144 näherzubringen, sagt Martin Müller, Sprecher bei Schutz und Rettung Bern. Noch immer sei die Meinung verbreitet, man dürfe die Nummer nur wählen, wenn es «ganz, ganz schlimm» sei. Müller stellt jedoch klar: «Wenn ein medizinischer Notfall vorliegt und man ist nicht sicher, was man tun soll, darf man die 144 wählen.»   

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