Jungpolitiker (25)«Ich musste ein Motivationsschreiben machen»
Wie wird man eigentlich Politiker und was tut man dann so im Amt? Kantonsrats-Kandidat Moritz Rohner (SP) klärt auf.
Darum gehts
Der SP-Politiker und Kantonsrats-Kandidat Moritz Rohner (25) ist von Haus aus politikinteressiert.
Rohner erzählt, dass er für sein Amt als Vorstandsmitglied eine Bewerbung schreiben musste.
In den Vorstand gewählt, muss er verschiedene Parteiaufgaben ausführen. Er erklärt, was man als Politiker so tut.
Der durchschnittliche Politiker oder die durchschnittliche Politikerin ist um die 50 Jahre alt. Zumindest mit Blick auf den National- und Ständerat. Das schreckt junge Leute ab, in die Politik zu gehen, ‒ könnte man meinen. Moritz Rohner ist 25 Jahre alt, Student, Hauswart, Platzanweiser und Politiker. Er erzählt im Gespräch mit 20 Minuten, wie und wann seine politische Karriere gestartet hat und was man braucht, um in die Politik einzusteigen.
Wie schafft man es in den Vorstand?
«Wir haben zu Hause oft über politische Themen gesprochen und deshalb war mein Interesse schon früh da», sagt Rohner. Entsprechend früh fing er an zu politisieren. Mit 17 ist er der Jungpartei «Juso» beigetreten. Mit 18 hat er erstmals für das Stadtparlament kandidiert. Darauf folgten weitere Kandidaturen und sein Einzug in den Vorstand der Juso sowie der St. Galler SP. Obwohl er bis jetzt noch nie in ein öffentliches politisches Amt gewählt wurde, gibt er nicht auf und liess sich zuletzt als SP-Kandidat für den St. Galler Kantonsrat aufstellen. Auch das hat am Wahlsonntag nicht geklappt. Was ihm bleibt, ist sein Vorstandssitz bei der SP der Stadt St. Gallen und die Motivation, weiterzumachen.
Welche Partei passt zu einem?
«Es gibt Leute, die mit 14 einsteigen und andere, die noch mit 70 einer Partei beitreten», sagt der Politiker. Rohner wusste schon früh, dass er in die Politik möchte. Wichtig sei es herauszufinden, welche Partei den eigenen Anliegen und Interessen entspreche und ob man die Parteiarbeit mag. «Die Arbeit ist nämlich sehr formell und korrekt. Wenn einem das liegt, ist der Weg in die Partei der richtige», so Rohner.
Wie findet man den Weg in die Partei?
«Mitglied werden», sagt der SP-Politiker. Für den Vorstand braucht es aber mehr: «Wie bei einem normalen Job musste ich ein Motivationsschreiben machen. Danach hat mich der Parteitag gewählt.»
Lohnt sich der Gang in die Politik auch finanziell?
Wie in der Schweiz üblich, übt Moritz Rohner sein politisches Amt nicht hauptberuflich aus. Er investiert ein paar Stunden pro Woche, um sich für die Themen seiner Partei einzusetzen. «Ich gehe oft raus und spreche mit den Leuten. Mein Ziel ist es, Personen zu finden, die dasselbe wollen wie ich und meine Partei. Zudem mache ich auch viel Verwaltungsarbeit, wie Medienmitteilungen schreiben oder Events organisieren», sagt Rohner.
«Finanziell lohnt sich das Ganze überhaupt nicht. Politik macht man nicht, um Geld zu verdienen, sondern um etwas zu verändern», sagt Moritz Rohner.
Bist du politisch aktiv?
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.