Sex Education für LuzernJuso will Umgang mit Pornos und Lecktüchern im Schulunterricht
Der heutige Sexualunterricht an Schulen ist laut Juso verstaubt. Deshalb fordern sie vom Regierungsrat einen Sexualunterricht für die Oberstufe, der an die heutige Zeit angepasst und einheitlich ist.
Darum gehts
Bienchen und Blümchen ade: Themen wie der Umgang mit Pornografie und der Einfluss von Social Media, der Zugang zu Beratungsstellen, die Beziehungsgestaltung sowie Abtreibungsrechte gehören für die Juso zu einem «modernen Sexualkundeunterricht» dazu. Darum soll die verstaubte Sexualaufklärung in den Schulen bald Geschichte sein – zumindest, wenn es nach der Juso gehen sollte.
Darum lanciert die Jungpartei die Petition «Sex Education für Luzern» und ruft den Luzerner Regierungsrat auf, sich für einen «zeitgemässen Sexualkundeunterricht» an Oberstufen starkzumachen. Nicht nur die Benützung von Kondomen zur Verhütung einer Schwangerschaft solle erklärt werden, sondern auch etwa, wie Kondome und Lecktücher als Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten funktionieren, soll thematisiert werden. Für die Juso ist das Thema sehr wichtig. «Wir haben festgestellt, dass viele Leute in ihrem Sexualkundeunterricht nicht ausreichend aufgeklärt worden sind und auf einem unterschiedlichen Stand sind, was ihr Wissen über Sexualität betrifft», sagt Zoé Stehlin, Co-Präsidentin Juso Luzern auf Anfrage.
«Es ist verständlich, dass das Thema Sexualkunde in ihrer Vielfältigkeit für gewisse Lehrpersonen sehr komplex ist.»
Ausserdem möchte die Juso, dass Lehrpersonen kostenlos Lehrmittel erhalten und die Finanzierung von qualifizierten, externen Fachstellen wie etwa Sexuelle Gesundheit Zentralschweiz (S&X) flächendeckend ausgebaut wird. «Uns geht es auch darum, eine Vereinheitlichung des Unterrichts bei allen Oberstufenschulen zu erreichen», sagt Stehlin weiter.
Unterstützung erhält die Juso vom Netzwerk Offene Kinder- und Jugendarbeit Luzern (Nojz). Auf Anfrage teilt Co-Präsidentin Kathrina Mehr mit: «Es ist verständlich, dass das Thema Sexualkunde in ihrer Vielfältigkeit für gewisse Lehrpersonen sehr komplex ist.» Genau deshalb soll der Zuzug von Fachpersonen gefördert werden, die sich in allen Themen wie etwa Geschlechtsidentitäten, sexuelle Orientierung oder beispielsweise Pornografie auskennen.
Findest du, der Sexualkundeunterricht sollte modernisiert werden?
Wie der Regierungsrat auf die Petition reagieren wird, ist laut Stehlin schwierig zu sagen. Dieser habe sich bei der Partei bereits darüber geäussert und sehe in diesem Bereich zurzeit keinen Handlungsbedarf. Für eine faire Berichterstattung hat 20 Minuten die Zuständigen des Kantons angefragt. Diese konnten jedoch aufgrund von Meetings keine Stellungnahme beziehen.
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Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147