Wassermangel in Kalifornien: Trumps umstrittene Staudamm-Öffnung

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KalifornienTrump lässt Staudämme öffnen – und erntet dafür scharfe Kritik

Das Wasser komme nicht den von den Bränden betroffenen Gebieten zugute und könnte nun im Sommer den Bauern fehlen, wird moniert.

Auf Truth Social bezeichnete Präsident Donald Trump die Massnahme als «lange erkämpften Sieg». Er legt im Post nahe, dass das Wasser die Brände in Südkalifornien zu bekämpfen helfe.
Experten widersprachen: Die Wasserströme aus den betroffenen Stauseen stehen demnach nicht mit Südkalifornien in Verbindung und tragen nichts zur Brandbekämpfung bei.
Lokale Wasserexperten kritisierten zudem, dass die Wassermengen für die landwirtschaftliche Bewässerung im Sommer gebraucht werden.
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Auf Truth Social bezeichnete Präsident Donald Trump die Massnahme als «lange erkämpften Sieg». Er legt im Post nahe, dass das Wasser die Brände in Südkalifornien zu bekämpfen helfe.

Screenshot Truth Social

Darum gehts

  • Trump lässt Staudämme in Kalifornien öffnen, was zu Kritik führt.

  • Experten warnen, dass das freigesetzte Wasser Südkalifornien nicht erreicht.

  • Die Massnahme könnte dafür die Wasserversorgung für Landwirte im Sommer gefährden.

Die Trump-Regierung liess am Freitag erhebliche Wassermengen aus zwei Staudämmen im kalifornischen Central Valley ab, obwohl Experten warnten, dass dies kaum Nutzen bringe. Das freigesetzte Wasser erreiche Südkalifornien nicht und hätte Landwirten später im Jahr mehr geholfen, so die Kritik. Präsident Trump bezeichnete die Massnahme dennoch als «Sieg» und behauptete, sie hätte die Waldbrände in Los Angeles verhindern können. «Ich wünschte nur, sie hätten vor sechs Jahren auf mich gehört – dann hätte es kein Feuer gegeben!», schrieb der Präsident auf Truth Social.

Seit Beginn der Brände am 7. Januar hat Trump fälschlicherweise behauptet, dass Gouverneur Gavin Newsom die Wasserknappheit in Südkalifornien mit dem Drehen eines Ventils lösen könnte, wenn Kalifornien weniger besorgt um bedrohte Fischarten wäre.

Behörden regulieren Stauseeabflüsse vorsichtig

Lokale Wasserexperten kritisierten nun die plötzliche Anordnung Trumps, da die Wassermengen normalerweise für die landwirtschaftliche Bewässerung im Sommer gebraucht werden, schreibt die «New York Times». Die Behörden regulieren Stauseeabflüsse zudem üblicherweise vorsichtig, um Überschwemmungen zu vermeiden und Reserven für trockene Monate zu sichern. Die abrupten Freisetzungen könnten Deiche gefährden und niedrig gelegene Gebiete überfluten.

Hintergrund der Massnahme war offenbar Trumps wiederholte, falsche Behauptung, Kalifornien könne seine Wasserknappheit durch einfaches Öffnen von Ventilen lösen. Er ordnete per Exekutivanordnung an, dass Bundesbehörden die Wassermengen «maximieren», und behauptete auf Social Media, das Militär habe «das Wasser eingeschaltet». Experten widersprachen: Die Wasserströme aus den betroffenen Stauseen stehen nicht mit Südkalifornien in Verbindung und tragen nichts zur Brandbekämpfung bei.

Wasserschwall könnte Schutt mitreissen

In Kings County reagierten Wasserverwalter besorgt auf den plötzlichen Wasserschwall, der Schutt mitreissen und Obdachlose in Flussbetten gefährden könnte. Nach Protesten von Lokalpolitikern wurde der ursprünglich auf 156 Kubikmeter pro Sekunde angesetzte Abfluss kurzfristig auf 42 Kubikmeter pro Sekunde reduziert.

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Der kalifornische Senator Alex Padilla kritisierte die Massnahme in einem Brief an Verteidigungsminister Pete Hegseth als «gefährliche, unvorbereitete Wasserfreisetzung» und warf der Regierung vor, Bewohner flussabwärts rücksichtslos zu gefährden. Experten befürchten nun, dass durch den Wasserverlust Engpässe im Sommer drohen, etwa für die Bewässerung in der Landwirtschaft.

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