Stau: 60 Nationalräte wollen Gotthard-Passstrasse ganzjährig befahren

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Immer mehr Staustunden60 Nationalräte machen brisanten Vorschlag gegen Stau am Gotthard

Spätestens an Ostern startet vor dem Gotthardtunnel die Stausaison. SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner hat nun eine Motion eingereicht - Umwelt- und Alpenschützer sind alarmiert.

Bald braucht es hier wieder viel Geduld: Stau vor dem Gotthard-Nordportal. (Archivbild)
SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner hat einen brisanten Vorschlag gemacht. (Archivbild)
Giezendanner und 60 mitunterzeichnende Parlamentarierinnen und Parlamentarier wollen die Gotthard-Passstrasse ganzjährig befahrbar machen. (Archivbild)
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Bald braucht es hier wieder viel Geduld: Stau vor dem Gotthard-Nordportal. (Archivbild)

Screenshot gotthard-traffic.ch

Darum gehts

  • Osterzeit bedeutet für viele Automobilisten vor dem Gotthard-Strassentunnel Stauzeit.

  • Ein brisanter Vorschlag von SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner verlangt nun, die Gotthard-Passstrasse ganzjährig offen zu halten.

  • Umwelt- und Alpenschützer laufen bereits Sturm.

Bald ist wieder Ostern. Bald stauen sich vor dem Gotthardtunnel wieder stundenlang die Autos. Bald wird die Geduld der Automobilisten wieder auf die Probe gestellt. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer: Die Staustunden am Gotthard haben sich seit 2012 verdreifacht.

Während das Bundesamt für Strassen (Astra) gemäss der «SonntagsZeitung» 2012 noch 600 Staustunden zählte, waren es neun Jahre später doppelt so viele und im Jahr 2022 über 1800.

Nun will der SVP-Nationalrat und Transportunternehmer Benjamin Giezendanner die Lösung für das Problem gefunden haben. Mit einer Motion im Bundesparlament verlangen er und 60 mitunterzeichnende Parlamentarierinnen und Parlamentarier, dass die Gotthard-Passstrasse ganzjährig offen bleibt. Bis jetzt dauert die Wintersperre normalerweise bis nach Ostern.

300 Millionen Franken Baukosten

Um die Passstrasse für den Ganzjahresbetrieb fit zu machen, müssten Lawinenverbauungen, Teilüberdachungen der Strasse sowie Anschlüsse gebaut werden. Das würde laut der «SonntagsZeitung» 300 Millionen Franken kosten.

Gegen den Plan regt sich bereits Widerstand. Umstritten ist die Motion zum Beispiel bei Pro Alps, früher bekannt als Verein Alpeninitiative: «Giezendanners Vorschlag ist verkehrs-, klima- und verfassungspolitisch höchst problematisch», sagte Silvan Gnos, der Politchef von Pro Alps, der Zeitung. Die 1994 vom Volk angenommene Alpenschutzinitiative verbietet die Erhöhung der Verkehrskapazitäten durch die Alpen.

Gemäss Giezendanner handele es sich nicht um eine Kapazitätserhöhung, weil ja keine neue Strasse gebaut werde.

Soll die Gotthard-Passstrasse ganzjährig befahrbar gemacht werden?

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