Bis 2024Kampfansage an den Zucker – auch Rivella und Coca-Cola sind dabei
Immer mehr Lebensmittelhersteller und Detailhändler sind bereit, freiwillig den Zucker in ihren Lebensmitteln zu reduzieren. Dazu haben am Dienstag Firmen die «Erklärung von Mailand» unterschrieben.
Darum gehts
Die Schweizer Bevölkerung konsumiert zu viel Zucker.
Dieser Konsum kann unter anderem zu Fettleibigkeit, Herzkreislaufstörungen oder Diabetes Typ 2 führen.
Nun wollen mehrere Firmen dem entgegenwirken und ihre Produkte mit weniger Zucker versetzen.
Zu viel Zucker macht krank. Die WHO empfiehlt, täglich nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu konsumieren. Die Bevölkerung in der Schweiz verfehlt dieses Ziel massiv. Es sind nämlich rund doppelt so viel. Etwa 100 Gramm oder rund 25 Würfelzucker pro Tag. Dieser Konsum kann unter anderem zu Fettleibigkeit, Herzkreislaufstörungen oder Diabetes Typ 2 führen.
Der Bund schreibt: Diese Krankheiten sind heute die häufigste Todesursache in der Bevölkerung. Deshalb hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) unter der Ägide von Bundesrat Alain Berset an der Weltausstellung in Mailand 2015 die «Erklärung von Mailand» zur Zuckerreduktion ins Leben gerufen.
«Erklärung von Mailand»
Bis jetzt haben 14 Schweizer Lebensmittelhersteller und Detailhändler die Erklärung unterzeichnet. Sie verpflichten sich damit freiwillig, den Zuckergehalt in Joghurts und Frühstückscerealien bis Ende 2024 schrittweise zu reduzieren. Mit der Aufnahme der neuen Lebensmittelgruppen Erfrischungsgetränke, Milchmischgetränke und Quark sind nun zehn weitere Unternehmen zur «Erklärung von Mailand» dazugestossen.
Die unterzeichnenden Firmen wollen den Zuckergehalt dieser Produkte bis Ende 2024 um zehn Prozent senken. Gerade Getränke sind ein bedeutender Hebel. Denn Erhebungen zeigen, dass 38 Prozent des zugesetzten Zuckers in unserer Ernährung aus Getränken stammen.
Diese Firmen haben die Erklärung von Mailand unterzeichnet
Auch der Salzkonsum ist zu hoch
Eine im Jahr 2021 durchgeführte Standortbestimmung des BLV zeigt, dass die vereinbarten Reduktionsschritte beim Joghurt und den Cerealien bis 2024 erreicht werden. Im Durchschnitt sank der Gehalt an zugesetztem Zucker in Joghurts seit 2018 um über fünf Prozent, in Frühstückscerealien um dreizehn Prozent. Als Zwischenziel vereinbart waren fünf Prozent bei Joghurts und acht Prozent bei Cerealien. Auch sind immer mehr Produkte ganz ohne Zuckerzusatz auf dem Markt. Neu lancierte Produkte weisen oft einen Zuckergehalt auf, der deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Die nächste Erhebung führt das BLV Ende 2024 durch.
Mit gut neun Gramm pro Tag und Kopf liegt auch der Salzkonsum der Bevölkerung in der Schweiz deutlich über der WHO-Empfehlung von maximal fünf Gramm pro Tag. Das BLV hat der Lebensmittelindustrie deshalb erste konkrete Salzreduktionsziele für Suppen und Salatsaucen vorgeschlagen. Die Marktführer haben diese bis jetzt nicht mitgetragen. Das BLV wird nun regulatorische Massnahmen zur Reduktion des Salzgehalts in bestimmten Produkten prüfen.
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