KanadaMark Carney übernimmt am Freitag als neuer Premierminister
Mark Carney wird am Freitag als nächster Premierminister Kanadas und somit Nachfolger von Justin Trudeau vereidigt.
Darum gehts
Mark Carney wurde von der regierenden Liberalen Partei zum Nachfolger von Justin Trudeau als Parteichef und damit auch als Premierminister Kanadas gewählt.
Er wird am Freitag das Amt von seinem Vorgänger übernehmen.
Der Politik-Neuling wird inmitten massiver Auseinandersetzungen mit den USA neuer Regierungschef.
In Kanada übernimmt am Freitag Mark Carney das Amt des Premierministers von Justin Trudeau. Zusammen mit seinem Kabinett werde Carney am Freitag als Kanadas nächster Premierminister vereidigt, teilte das Büro von Generalgouverneurin Mary Simon am Mittwoch mit. Der 59-jährige Politik-Neuling übernimmt das Amt als neuer kanadischer Regierungschef inmitten massiver Auseinandersetzungen mit den USA.
Carney war am Sonntag von der regierenden Liberalen Partei zum Nachfolger von Trudeau als Parteichef und damit später auch als Premierminister gewählt worden. Er hatte die kanadische Zentralbank Bank of Canada geleitet, später wurde er Chef der britischen Zentralbank Bank of England - als erster Ausländer in der Geschichte.
Bis vor Kurzem war Carney als UNO-Sondergesandter für die Finanzierung von Klimaschutzmassnahmen tätig gewesen. Politisch gilt er aber als Neuling, er ist bislang noch nie in ein Amt gewählt worden.
Carney, der Krisenmanager
In seinem Wahlkampf um den Parteivorsitz hatte Carney versprochen, die «Wirtschaft wieder auf Kurs» zu bringen und insbesondere US-Präsident Donald Trump die Stirn zu bieten. Carney verwies darauf, dass er erst die kanadische Zentralbank durch die Finanzkrise ab 2008 und 2009 und später die Bank of England durch die Turbulenzen nach dem Brexit-Votum gesteuert habe. «Kanada steht vor einer der schwersten Krisen in unserer Geschichte», sagte er. «Ich weiss, wie man Krisen bewältigt.»
Am Mittwoch hatte Carney Gesprächsbereitschaft mit US-Präsident Trump geäussert. Voraussetzung hierfür sei, «dass die kanadische Souveränität respektiert wird und wir an einem gemeinsamen Ansatz arbeiten», sagte er. Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrfach den Wunsch geäussert, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden.
Zugleich erklärte Carney am Mittwoch, er sei «bereit», sich mit Trump zusammenzusetzen, um eine neue Handelsvereinbarung auszuhandeln und so weitere wirtschaftliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Regionalgouverneurin ernennt Premierminister
Zuvor waren in der Nacht zu Mittwoch US-Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumprodukte aus dem Ausland in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Kanada kündigte daraufhin Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Güter an.
Wann genau Trudeau seine Amtsgeschäfte an Carney übergeben wollte, war zunächst unklar gewesen. Vor der Parteiabstimmung über seinen Nachfolger hatte er kein genaues Datum dafür nennen wollen und gesagt, er werde mit dem neuen Vorsitzenden der Liberalen einen Zeitplan für den Übergang aufstellen.
Für die offizielle Ernennung eines Premierministers und zuständig ist Kanadas Regionalgouverneurin Mary Simon, die offizielle Repräsentantin von König Charles III., dem Staatsoberhaupt des Commonwealth-Staates. Sie beauftragt den neuen Parteichef zudem mit der Regierungsbildung. (chk)
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