Waldbrände in Kanada: Notstand ausgerufen

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Waldbrände in KanadaEine Fläche so gross wie die Kantone Zürich und St. Gallen abgebrannt

In der kanadischen Provinz Alberta ist der Notstand ausgerufen worden. Dutzende Waldbrände sind nach wie vor ausser Kontrolle, knapp 30’000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

31 der 108 aktiven Waldbrände in Kanada sind noch ausser Kontrolle. 
Das Wetter begünstigt die Löscharbeiten, dennoch ist bereits eine Fläche von 3750’000 Hektaren abgebrannt.
Knapp 30’000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
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31 der 108 aktiven Waldbrände in Kanada sind noch ausser Kontrolle. 

via REUTERS

Darum gehts

  • Der Westen Kanadas wird immer wieder durch heftige Wetterereignisse erschüttert. 

  • Seit Freitag wurden in der Provinz Alberta wegen Waldbränden und Überschwemmungen rund 29’000 Einwohner evakuiert.

  • Der Notstand wurde ausgerufen.

  • Das Ausmass der Schäden ist noch nicht abzuschätzen.

Trotz Regenschauer und zurückgehender Temperaturen weiten sich die Brände im Westen Kanadas aus. Mittlerweile seien in der Provinz Alberta mehr als 375’000 Hektar Land abgebrannt, mehr als 29’000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, teilten die Behörden am Sonntagnachmittag (Ortszeit) mit. 31 der 108 aktiven Waldbrände seien ausser Kontrolle. Am Samstagabend hatte die Provinz Alberta angesichts des Ausmasses der Feuer den Notstand ausgerufen. Damit können Bundesmittel für den Kampf gegen die Flammen freigegeben werden. Die bislang abgebrannte Fläche entspricht ungefähr der Fläche der Kantone Zürich und St. Gallen zusammen.

Die jüngsten Regenfälle hätten bei der Brandbekämpfung geholfen, sagte Christie Tucker, Leiterin der Feuerschutzbehörde Alberta Wildfire. «Dadurch hatten die Feuerwehrleute die Möglichkeit, an einigen Brandherden zu arbeiten, an die sie wegen des extremen Verlaufs der Brände nicht herankommen konnten.» Auch in den nächsten Tagen würden kühlere Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit erwartet. Sie habe um Hilfe auch aus dem benachbarten US-Bundesstaat Montana gebeten.

Bereits 360 Brände seit Jahresbeginn

Das Ausmass der Schäden lasse sich noch nicht abschätzen, teilten die Behörden weiter mit. Colin Blair, Direktor der Behörde für Katastrophenschutz Alberta, sagte laut dem Sender CBC, Priorität sei der Schutz von Menschenleben und die Bewältigung von Notfällen.

Seit Januar gab es Behördenangaben zufolge bereits mehr als 360 Brände. Das sei angesichts dessen, dass der Mai erst begonnen habe, eine aussergewöhnlich hohe Zahl. Im Jahr 2016 hatte Alberta bereits riesige Brände erlebt, damals wurden mehr als 2400 Gebäude zerstört.

Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden zunehmen werde. In den Prärieprovinzen im Westen des Landes stieg die Durchschnittstemperatur nach Angaben des Amts für Umwelt und Klimawandel Kanada seit Mitte des 20. Jahrhunderts um 1,9 Grad Celsius.

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(DPA/roy)

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