Brienz: Umsiedlungspläne wegen Bergrutschgefahr

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Kanton GraubündenBrienz akut bedroht: Pläne zu Umsiedlungen werden konkret

Das Bündner Bergdorf Brienz bleibt wegen akuter Bergrutschgefahr evakuiert. Umsiedlungspläne werden konkreter.

Muss Brienz aufgegeben werden? Umsiedlungskonzepte werden konkret.
Die Abklärungen zu möglichen Umsiedlungen aus Brienz seien in den letzten Monaten sehr gut vorangekommen. Die Kommission Siedlung der Gemeinde habe drei Standorte für grössere Neuansiedlungen benannt.
Im kommenden Mai sollen sowohl die Um- und Einzonungen in Tiefencastel und Alvaneu Dorf, als auch die Standorte in Vazerol West zur Abstimmung kommen, erläuterte Kommissionspräsident Benno Burtscher.
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Muss Brienz aufgegeben werden? Umsiedlungskonzepte werden konkret.

Christoph Nänni, Tiefbauamt GR

Darum gehts

  • Das Bergdorf Brienz ist wegen eines drohenden Bergrutsches evakuiert.

  • Die Gemeinde arbeitet an Umsiedlungsplänen mit Unterstützung von Bund und Kanton.

  • Bund und Kanton könnten 90 Prozent der Umsiedlungskosten übernehmen.

  • Drei mögliche Standorte für Neuansiedlungen wurden bereits benannt.

Das Bündner Bergdorf Brienz, das von einem Bergrutsch akut bedroht ist, ist zurzeit evakuiert. Es gilt die Phase Rot. Das Dorf darf nicht betreten werden, ausserdem gilt ein Flugverbot für Drohnen.

Am Dienstagabend trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde, der Kantonsregierung und Fachleute mit mehr als 40 evakuierten Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Frage, ob Brienz mittel- und langfristig bewohnt werden kann, habe durch die zweite Evakuierung an Bedeutung gewonnen. Mit der Hilfe des Kantons und des Bundes arbeite die Gemeinde an verschiedenen Varianten. Sie sollen Umsiedlungen möglich machen und dabei die finanziellen Schäden für die Betroffenen in engen Grenzen halten, wie die Gemeinde am Freitag mitteilt.

Bund und Kanton könnten Grossteil der Kosten übernehmen

Gestützt auf die positiven Rückmeldungen des Bundesamts für Umwelt Bafu könne in Aussicht gestellt werden, dass Bund und Kanton für die präventive Umsiedlung 90 Prozent der anrechenbaren Kosten übernehmen, sagte Regierungsrätin Carmelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität am Dienstagabend vor evakuierten Bewohnerinnen und Bewohnern.

Es sei wichtig, dass die Sicherung der Existenzen in der Landwirtschaft durch die kantonalen Amtsstellen und dem Bundesamt für Landwirtschaft unterstützt und prioritär behandelt werde, erklärte Regierungsrat Marcus Caduff, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales. Die Standortevaluation für die landwirtschaftlichen Betriebe sei bereits im Sommer 2023 erfolgt. Wenn alles nach Plan läuft, wäre eine Umsiedlung bereits im Winter 2025/26 denkbar.

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Drei Standorte wurden benannt

Beide Regierungsräte zeigten Verständnis für die Sorgen und Ängste der Brienzerinnen und Brienzer. Die Situation sei nicht nur emotional belastend, sondern auch finanziell. Die Bündner Regierung stehe zum Dorf Brienz und unterstütze die Bevölkerung – egal, wie sich die Lage entwickle.

Die Abklärungen zu möglichen Umsiedlungen aus Brienz seien in den letzten Monaten sehr gut vorangekommen. Die Kommission Siedlung der Gemeinde habe drei Standorte für grössere Neuansiedlungen benannt. Im kommenden Mai sollen sowohl die Um- und Einzonungen in Tiefencastel und Alvaneu Dorf, als auch die Standorte in Vazerol West zur Abstimmung kommen, erläuterte Kommissionspräsident Benno Burtscher.

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