Trinkwasser-Skandal: Uster verspricht bessere Kommunikation

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Kanton ZürichNach Trinkwasser-Debakel in Uster: Stadt veröffentlicht Berichte

Im vergangenen Sommer war das Trinkwasser in Uster zeitweise verunreinigt. Die Bevölkerung wurde nur lückenhaft informiert. Nun hat die Stadt den Vorfall aufgearbeitet.

In Uster war im August 2024 das Trinkwasser verunreinigt.
Nun hat die Stadt den Vorfall aufgearbeitet und die Berichte veröffentlicht.
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In Uster war im August 2024 das Trinkwasser verunreinigt.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Das Trinkwasser in Uster war im Sommer verunreinigt, die Kommunikation darüber war mangelhaft.

  • Die Stadt hat die Quelle der Verunreinigung im Grundwasserpumpwerk Strandbad identifiziert.

  • Ein neues Kommunikationskonzept soll zukünftige Krisen besser bewältigen.

Im August vergangenen Sommers warnte die Stadt Uster vor verunreinigtem Trinkwasser in einigen Gebieten. Wegen Kolibakterien wurde die Bevölkerung angewiesen, Leitungswasser vor dem Trinken abzukochen.

Die Kommunikation der Missstände sorgte damals für Ärger bei der Bevölkerung. Informationsflyer wurden nur teilweise verteilt, eine offizielle Meldung erst Stunden später auf der Homepage der Stadt aufgeschaltet. «Hätte ich den 20-Minuten-Artikel nicht gesehen, hätte ich nicht davon erfahren. Das ist eine Schweinerei», meinte eine Anwohnerin aus Nänikon.

«Vertrauen der Bevölkerung hat enorm gelitten»

Mittlerweile hat die Stadt Uster die Ursache für das verunreinigte Trinkwasser gefunden und den Kommunikationsfauxpas aufgearbeitet. «Das Vertrauen der Bevölkerung in die Energie Uster AG sowie die Stadt Uster hat enorm gelitten und zu einem Image-Schaden geführt», heisst es im Nachbereitungsbericht.

Nicht nur das bestehende Notfallkonzept, sondern vor allem die Abweichung von den darin enthaltenen Vorgaben hätten zur verunglückten Kommunikation und damit zur Verunsicherung in der Bevölkerung geführt, schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung.

Neues Mandat für Kommunikations-Unterstützung

Insbesondere sei die Stadt Uster seitens der Energie Uster zu spät informiert worden. Für den Verwaltungsratspräsidenten der Energie Uster AG, Stefan Feldmann, ist klar: «Wir müssen aus dieser Krise Lehren ziehen, um bei einem künftigen Ereignisfall die Bevölkerung rasch und transparent zu informieren.»

Deshalb habe die Energie Uster AG bereits ein Mandat für Kommunikations-Unterstützung in einer Krisensituation vergeben. Sie werde ihr Notfallkonzept überarbeiten und insbesondere die Kommunikationsmassnahmen mit der Stadt abstimmen.

Grundwasserpumpwerk zwischenzeitlich von Netz getrennt

Auch die Ursache für das verunreinigte Trinkwasser steht fest. Das Grundwasserpumpwerk Strandbad in Niederuster war rasch als Quelle identifiziert und vom Netz getrennt worden. Untersuchungen ergaben nun, dass höchstwahrscheinlich wegen unzureichender Abdichtung eines neu erstellten Abwasserpumpschachts Regenwasser ins Grundwasser gelangen konnte. Fäkalien von Haus- oder Wildtieren hätten vermutlich das Oberflächenwasser verunreinigt, welches schliesslich über das Pumpwerk ins Trinkwasser gelangte.

Nach der Sanierung sollen im April weitere Tests durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob die Sanierung erfolgreich war. Erst im Anschluss wird das Pumpwerk wieder an das Versorgungsnetz angeschlossen.

Was denkst du über die Massnahmen der Stadt Uster nach dem Trinkwasservorfall?

Anm. d. Red.: In einer ersten Fassung hiess es fälschlicherweise, dass das Grundwasserpumpwerk Strandbad saniert werden müsse. Das ist falsch, die Verunreinigung entstand durch eine unzureichende Abdichtung beim neuen Abwasserpumpschacht. Die Fläche rund um diesen Abwasserpumpschacht wird nun saniert.

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