AfghanistanKarsai lässt Privatarmeen auflösen
In Afghanistan soll es künftig keine privaten Sicherheitsdienste mehr geben. Söldner sollen bis Jahresende aus Afghanistan verschwinden.

Die private Sicherheitsfirma Blackwater kam im Irak in Verruf.
Die betroffenen Unternehmen müssen nach einem entsprechenden Dekret ihre Aktivitäten binnen der kommenden vier Monate einstellen, wie ein Sprecher von Präsident Hamid Karsai am Montag mitteilte. Karsai hat in den vergangenen Monaten wiederholt beklagt, die privaten Firmen würden eine parallele Sicherheitsstruktur aufbauen.
Zurzeit haben 52 Unternehmen eine Lizenz des Innenministeriums. Allein für US-Regierung arbeiten etwa 26 000 private Sicherheitskräfte in Afghanistan, darunter 19 000 für die US-Streitkräfte. Sie bewachen Militärstützpunkte oder Konvois, wie ein Militärsprecher mitteilte. Er sagte, die USA stünden voll und ganz hinter Karsais Absicht, in Zukunft ohne deren Dienstleistungen auszukommen. Ob es möglich ist, innerhalb der gesetzten Frist auf die privaten Sicherheitsfirmen zu verzichten, liess er offen.
Karsai wollte das Dekret noch am Montag erlassen, wie sein Sprecher Wahid Omar ankündigte. Wie im Irak sorgt die Arbeit der privaten Sicherheitsdienste auch in Afghanistan immer wieder für Beschwerden. Kritiker bemängeln, diese seien zwar theoretisch dem afghanischen Recht unterworfen, würden sich aber tatsächlich häufig ausserhalb der Gesetze bewegen. (dapd)