Shopping-TagStreik bei Amazon am Black Friday – jetzt packt ein Angestellter aus
Heute ist Black Friday. 20 Minuten berichtet den ganzen Tag und nennt die besten Deals.
Am 25. November gibt es zum Black Friday fast überall Aktionen.
Es gibt aber auch Kritik am Kaufrausch, der für die Angestellten vor allem Stress bedeutet.
Die News zum Black Friday.
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Ansturm blieb aus
Dieser Händler in London hat zur Türöffnung wohl einige Kundinnen und Kunden mehr erwartet als nur einen – dabei war extra ein TV-Team vor Ort.
Das halten die Leute vom Black Friday
Das kaufen die Leute am Black Friday im Glattzentrum
Amazon-Mitarbeiter packt aus
Zum Black Friday kündigten Gewerkschaften in über 30 Ländern Streiks bei Amazon an. Es ist nicht der erste Streik am Black Friday, aber der erste internationale. Der Versandriese steht immer wieder in der Kritik wegen mieser Arbeitsbedingungen. Gewerkschaften beschuldigen das Unternehmen, die Angestellten, Gemeinden und den Planeten «bis zum letzten Tropfen» auszuquetschen. Sie fordern bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen. Am Freitag bestätigte Amazon Streiks in neun der 20 Zentren in Deutschland.
Ein Amazon-Mitarbeiter in den USA berichtet nun gegenüber «Business Insider», was hinter den Kulissen im Lager an Black Friday passiert. «Ich liebe das Black-Friday-Chaos, aber ich musste an der Hand operiert werden, nachdem ich am Packband gearbeitet hatte», sagt der ältere Mitarbeiter. Deshalb arbeite er jetzt in einer anderen Abteilung.
Bei Amazon begann er vor vier Jahren, weil seine Frau krank wurde und sie deshalb eine Krankenversicherung brauchten. Während den Wochen rund um Black Friday sei «die Hölle los». Dann seien Überstunden vorgeschrieben, die Arbeitsschichten von 40 auf 55 Stunden pro Woche erhöht, also elf Stunden pro Tag. Der Lohn sei im Oktober um zwei Dollar auf 18.40 Dollar pro Stunde erhöht worden. Die Gehaltserhöhung richte sich aber nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit. So könne er nun während einer Black-Friday-Woche 1150 Dollar verdienen.
Airpods und Sexspielzeug verpackt
Während einer Schicht habe er mindestens 1000 Kartons gepackt. Darin waren viele Airpods und Amazon-Artikel sowie Kinderspielzeug, aber auch eine Menge Sexspielzeug. Bücher seien in letzter Zeit weniger beliebt.
Amazon vergebe während Black Friday Anreize für die schnellsten Packer. Früher seien das 50-Dollar-Amazon-Geschenkkarten gewesen, heute Lose für Preise wie TVs oder Grillgeräte.
Der Angestellte freue sich auf den bevorstehenden Ruhestand, müsse vorher aber noch einige finanzielle Ziele erreichen, bevor er gehe. «Ich bin wirklich dankbar für die Möglichkeit, etwas zu verdienen und für meine Familie sorgen zu können, insbesondere für die Gesundheit meiner Frau. Ich wünschte nur, das ginge nicht auf Kosten von langen Arbeitszeiten und kaputten Händen», sagt er.

In der Schweiz ist es bisher am Black Friday nicht zum Massenandrang gekommen. In anderen Ländern übernachten manche für den Shopping-Tag im Zelt vor dem Landen, um als erste von Angeboten profitieren zu können. So wie sie hier.
Das wars im Glatt-Zentrum
Der Besuch im Glatt-Zentrum ist vorbei. Ein paar Leute haben 20 Minuten gezeigt, welche Schnäppchen sie gekauft haben. Im Verlauf des Nachmittags findest du hier weitere Infos rund um den Black Friday.
Hosen ohne Rabatt
Eine Kundin sagt: «Ich habe mir Hosen gekauft, aber die waren leider nicht heruntergesetzt. Ich habe sie dann trotzdem gekauft, wenn ich schon hier bin. Einmal im Jahr muss man sich was gönnen, aber ich kaufe nur, was ich wirklich brauche.»

Rabatt bei Zara
Eine Kundin hat Pullis gekauft: «Darauf gabs 40 Prozent Rabatt bei Zara. Ich hatte grad einen Arzttermin in der Nähe, deshalb nutzte ich die Gelegenheit. Morgen wird es sicher noch voller sein.»

Pony fürs Gottenkind
Eine Kundin hat ein Pony fürs Gottenkind gekauft. Das wollte sie schon länger kaufen, aber heute gabs 30 Prozent dafür. Sonst will sie nichts mehr an Black Friday kaufen.

Tasche für die Freundin
Nadim (26): «Ich habe eine Tasche für 224 Franken gekauft mit 40 Franken Rabatt für meine Freundin. Ich hoffe, sie sieht das jetzt nicht. Für meinen kleinen Sohn habe ich einen Fussball gekauft, aber der war nicht günstiger. Auch Kleider für mich und meinen Sohn waren nicht günstiger, bei speziellen Einzelstücken gibt es keinen Rabatt. Viele Händler setzen auch einfach die Preise höher, um dann Rabatte zu geben.»

50 Prozent Rabatt
Eine Kundin zeigt ihren Einkauf: Oversized-Pulli und Haarklammern, Winterjacken und ein Oberteil mit 50 Prozent Rabatt.
Glatt erwartet bis zu 60'000 Kundinnen und Kunden
20 Minuten spricht mit dem Leiter des Glattzentrums Rageth Clavadetscher. Er erwartet bis zu 60'000 Kundinnen und Kunden am Glattzentrum. Sein Tipp fürs beste Schnäppchen: «Roboterstaubsauger im Elektroladen zu einem fairen Preis. Mir sind aber nicht die Rabatte wichtig, sondern die Angestellten. Viele machen auch gezielt nicht mit bei den Aktionen, das finde ich auch okay. Der heutige Konsument ist erwachsen genug und kauft etwas, das er braucht. Wenn er dabei sparen kann, ist es okay. Das Glatt macht auch keine Aktionen, sondern die Läden im Glatt. Wir haben einfach länger geöffnet.»
Plakatoffensive bei Interdiscount
Bei Interdiscount ist der Black Friday nicht zu übersehen. Zahlreiche Plakate sind rund um eine Filiale aufgeklebt, wie das Bild eines News-Scouts zeigt.

Late-Night-Shopping bei XXXLutz
Bei XXXLutz gibts zahlreiche Rabatte, etwa bis zu 55 Prozent auf Einbauküchen bis Sonntag. Die drei Filialen des Möbelhändlers haben heute bis 22 Uhr geöffnet, die Filiale in Dietikon ausserdem auch am Sonntag.
Migros-Deals
Die Migros hat zahlreiche Angebote in ihren Läden und den Fachgeschäften. Ein Sprecher macht für 20 Minuten eine Auswahl:
Migros
30 Prozent auf Spielwaren bis Sonntag
40 Prozent auf ausgesuchte Kleider
30-50 Prozent auf ausgewählte Weine im Onlineshop
30 Prozent auf Beauty- und Pflegeprodukte ab 50 Franken im Onlineshop
Melectronics
75-Zoll-4k-TV LG 75NANO769 für 899 statt 2129 Franken – 57 Prozent Rabatt
Notebook HP Pavilion x360 14-ek0516nz, Intel i5, 16 GB, 512 GB für 579 statt 969 Franken – 40 Prozent Rabatt
Stick-Staubsauger Bespoke Jet One weiss von Samsung mit Absaugstation für 599 statt 839 Franken.
15 Prozent auf konfigurierte Apple-Geräte
Digitec Galaxus
20 Prozent auf die Marke Tefal
20 Prozent auf ausgewählte Kategorien der Marke Philips
85-Zoll-TVs von Samsung zu Aktionspreisen
25 Prozent auf ausgewählte HP 250 G8 Notebooks
Do It + Garden
30 Prozent aufs Philips-Hue-Sortiment
Gasgrill «Australia» von Outdoorchef mit 50 Prozent Rabatt für 299.50 Franken
40 Prozent auf Bad-Accessoires von Spirella
Werkzeugkoffer mit 71 Teilen für 89 statt 179 Franken
20 Prozent aufs Kreativ- und Bastelsortiment
Deals bei Media Markt
Media Markt hat zahlreiche Aktionen am Black Friday. Eine Sprecherin macht aber auf folgende Aktionen aufmerksam:
Für kurzentschlossene Fussballfans: Samsung QE55Q60BAU TV – ein 55-Zoll-TV für 499 statt 699 Franken aus der diesjährigen Serie.
Um das Chaos nach dem Match zu beseitigen: Dyson V10 Absolute Set – kabelloser Staubsauger für 379 statt 499.95 Franken.
Katholische Theologin kritisiert Konsumwahn
Auch auf dem reformierten Nachrichtenportal ref.ch gibt es Kritik am Black Friday. «An diesem Tag wird der Konsum künstlich angekurbelt», sagt die katholische Theologin und Jugendarbeiterin Andrea Meier.
Die Offene Kirche Bern sei «mitten in der Konsummeile» an der Spitalgasse und so direkt vom Black Friday betroffen. Sie unterstütze stattdessen den sogenannten «Kauf-nix-Tag», der auf die «ungesunde, übersteigerte Form des Konsums» aufmerksam mache.
Manor-Aktionen
Manor hat 20 Minuten eine Auswahl an heutigen Deals geschickt:
30 Prozent auf Beauty, Haushalt, Fashion, Home, Travel und Sport
10 Prozent auf Elektrogeräte im Beauty-Bereich und Smartwatches
Kurier arbeitet sich zu Tode
Ein DPD-Kurier in Grossbritannien soll sich zu Tode gearbeitet haben. Der 49-jährige Warren N. sei am Mittwoch tot in seinem Lieferwagen aufgefunden worden. Wegen der Päckli-Flut am Black Friday hätten seine Arbeitstage bis zu 14 Stunden betragen. Sieben Tage seien vergangen, bis Kollegen die Leiche des alleinerziehenden Vaters einer 14-jährigen Tochter fanden, wie der «Blick» unter Bezug auf die «Sun» berichtet.

Die Manager der Firma hätten die Angestellten überredet, mehr Tage und länger zu arbeiten. Deshalb habe er von 6 Uhr morgens bis teilweise 20 Uhr abends gearbeitet – für zehn Franken pro Stunde. DPD zeigt sich betroffen. «Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei seiner Familie und seinen Freunden», so ein DPD-Sprecher zur «Sun».
Junge Grüne nervt sich über Black Friday
Die Partei Junge Grüne nervt sich auf Twitter über den Black Friday – der neoliberale Kapitalismus zeige sich «in seiner hässlichsten Form».
Während die Konzerne Milliardengewinne machten, müssten die Menschen schauen, wie sie bei Inflation und Stromknappheit durch den Winter kommen. «Viele müssen das kapitalistische Black-Friday-Spiel mitspielen – auch wenn sie das nicht wollen», twittert die Partei.
«Keine Rabattschlacht auf Kosten der Beschäftigten»
Die Gewerkschaft Unia kritisiert in einer Medienmitteilung, dass der Black Friday für viele Beschäftigte zusätzlichen Stress und unzählige Überstunden bedeute. Die Ausweitung der Rabattschlacht über mehrere Wochen verschärfe die Situation zusätzlich.

Dass die Angestellten im Detailhandel und in der Logistik auch noch Lohneinbussen hinnehmen müssten, sei besonders störend. Die Firmen verlangten vom Personal «überlange Arbeitstage» und immer mehr Flexibilität, bezahlten aber oft nicht mal einen Teuerungsausgleich.
Darum seien die Lohnverhandlungen zum Beispiel bei den Detailhändlern Coop und Migros gescheitert. «Sie versuchen, Gutscheine als Lohnerhöhungen zu verkaufen, obwohl es eine dauerhafte Aufwertung der Löhne braucht», so die Unia.
So verläuft die Black-Friday-Woche bei Digitec Galaxus
Digitec Galaxus bloggt über die Black-Friday-Woche:
- Am Starttag waren Fernseher, Notebooks und Handys im Onlineshop am beliebtesten.
- Bei Galaxus sind Roboterstaubsauger, Kaffeemaschinen, Funktionskleidung und Spielzeuge der Renner.
- Am Freitag blieb «der übliche Black-Friday-Ansturm kurz nach Mitternacht» aus.

Leute stürmen Carrefour
In der Schweiz ist es offenbar noch ruhig in den Läden. Am ersten Black Friday im Carrefour in Uganda war das anders. Die Leute stürmten in den Supermarkt und drängten sich um die besten Angebote.
Vorsicht vor vermeintlichen Schnäppchen
Nicht jede Aktion am Black Friday ist tatsächlich ein Schnäppchen. Black-Friday-Experte Julian Zrotz sagt in diesem Artikel, wie du die Preistricks der Händler durchschaust.