ParlamentKein Kopftuch-Verbot im Tessin
Muslimische Mädchen dürfen im Tessin in der Schule weiterhin ein Kopftuch tragen. Das Tessiner Kantonsparlament hat eine gegenteilige Forderung des politischen Einzelkämpfers Giorgio Ghiringhelli mit 52 zu 9 Stimmen abgelehnt.
Ghiringhelli hatte in einer Petition eine Änderung des Schulgesetzes beantragt. Er wollte das Tragen von Kopftüchern und Foulards während des Unterrichts verbieten, um die muslimischen Mädchen besser zu integrieren.
Die Mehrheit des Grossen Rates hielt diese Massnahme jedoch für unangebracht. Von den 13'169 Mädchen, die derzeit eine obligatorische Schule im Tessin besuchen, würden nur deren zehn ein Kopftuch tragen. Dies stelle kein Problem dar, hielt die vorberatende Kommission fest.
Falls eine Schülerin aufgrund ihrer Bekleidung nicht identifizierbar sei, gebe es bereits heute juristische Möglichkeiten, um zu intervenieren. Die Mehrheit des Parlamentes folgte dieser Argumentation. 16 Grossräte enthielten sich jedoch der Stimme.
(sda)