Show im Hallenstadion: «Keine Show für Täter» – Petition wegen Auftritt von Luke Mockridge gestartet

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Show im Hallenstadion«Keine Show für Täter» – Petition wegen Auftritt von Luke Mockridge gestartet

Der Auftritt von Comedian Luke Mockridge im Hallenstadion sorgt für Widerstand. Mit einer Petition will man die Show verhindern. 

Nach Vergewaltigungsvorwürfen zog Comedian Luke Mockridge sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Jetzt steht er wieder auf der Bühne. 
Das sorgt für Widerstand. «Keine Show für Täter», fordert zum Beispiel das feministische Streikkollektiv Zürich. 
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Nach Vergewaltigungsvorwürfen zog Comedian Luke Mockridge sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Screenshot Instagram/thereallukemockridge

Darum gehts

Am Sonntag ist ein Auftritt von Comedian Luke Mockridge im Hallenstadion geplant. Das sorgt für Unmut. Das feministische Streikkollektiv Zürich forderte kürzlich den Auftritt abzusagen. In der Zwischenzeit wurde auch die Petition «Keine Show für Täter» gestartet. Auch eine Kundgebung am Sonntag vor dem Hallenstadion ist geplant.

«Es ist wegen Geschichten wie diesen, dass Vorfälle sexualisierter Gewalt nur in den seltensten Fällen angezeigt werden. Überlebenden wird nicht geglaubt und die Täter kommen grösstenteils unbeschadet davon», heisst es unter anderem auf der Website. In der Petition wird gefordert, dass die Veranstaltenden Stellung beziehen und die Show absagen. «Veranstaltungsorte sind dafür verantwortlich, wem sie eine Bühne geben», heisst es weiter. Über 400 Personen haben bis am Dienstag die Petition unterschrieben.

Beim Hallenstadion hatte man bis anhin keine Kenntnis von der Petition. Der Auftritt von Luke Mockridge sei weiterhin geplant, wie es auf Anfrage heisst. «Wir verurteilen jede Art der Gewalt. Herr Mockridge ist ein freier deutscher Bürger, gegen welchen unseres Wissens keine Anklagen vorliegen. Wir überlassen die Rechtsfindung den entsprechenden Gerichten und diese sagen aktuell, dass er ein unbescholtener Bürger ist», sagt CEO Philipp Musshafen. 

Ähnlich sieht es Veranstalter Thomas Dürr von der Act Entertainment AG: «Wir leben in der Schweiz wie auch in Deutschland glücklicherweise in einem Rechtsstaat. Als Konzertveranstalter bin ich nicht befugt und habe auch das Wissen nicht dazu, juristische Urteile zu fällen. Da vertraue ich auf die zuständigen Behörden. Eine Vorverurteilung in den sozialen Medien halte ich grundsätzlich für falsch.»  

Vergewaltigungsvorwürfe in der Vergangenheit

Gegen Mockridge wurden in der Vergangenheit Vergewaltigungsvorwürfe erhoben. Das Verfahren gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft jedoch eingestellt. Nach einer Pause kehrt der deutsche Comedian zurück auf die grosse Bühne. In den sozialen Medien haben sich zwei Lager gebildet. 

Unter dem Hashtag «Konsequenzen für Luke» formiert sich Widerstand gegen Mockridge und seine laufende Tour. Dort schreibt eine Userin: «Da es leider extrem selten klare Beweise bei sexualisierter Gewalt gibt, heisst ein eingestelltes Verfahren noch lange nicht, dass er unschuldig ist. Jeder, der ihn unterstützt, ist bewusst ignorant.» 

Doch es gibt auch Rückhalt für Mockridge. Ein User findet es «grossartig», dass Mockridge sein Comeback hat. Auch von einem anderen Nutzer gibt es positive Worte: «Bravo. Genauso ist es richtig. Er will und kommt zurück in sein Luckyland.»

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Hier findest du Hilfe:

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