SGKB hat entschiedenKeine weiteren Geschäfte in den USA
Stürmische Zeiten für die SGKB: Die Bank bereinigt ihr US-Geschäft. Im Konflikt mit einem russischen Oligarchen gibt man sich hingegen gelassen.

Roland Ledergerber und Franz Peter Oesch am Mittwoch vor den Medien.
«Wir verabschieden uns von allen in den USA domizilierten Kunden», sagte Roland Ledergerber, CEO der St. Galler Kantonalbank (SGKB), an der gestrigen Bilanz-Medienkonferenz. Darunter fallen laut Ledergerber auch Schweizer Kunden, die ihr Domizil vorübergehend in die USA verlegen, etwa für Studien- oder Arbeitsaufenthalte. Der Schritt ist eine Folge des sich verschärfenden Steuerstreits mit den USA. Das Risiko eines Regelverstosses sei auch für eine Bank ohne nennenswerte Beziehungen zu Kunden in den USA – im Fall der SGKB 0,3 Prozent – zu hoch geworden. Bis Ende 2012 soll der US-Ausstieg abgeschlossen sein.
Ledergerber und VR-Präsident Franz Peter Oesch äusserten sich auch zum Geldwäschereivorwurf des russischen Geschäftsmanns Oleg Deripaska gegen die SGKB-Tochter Hyposwiss. Hintergrund ist ein Machtkampf um Norilsk Nickel, den weltweit grössten Nickelproduzenten. Deripaskas Strafanzeige richte sich gegen seinen russischen Konkurrenten, sagte Oesch. Zur angedrohten Milliarden-Zivilklage gegen Hyposwiss meinte Oesch verärgert, da sei «nichts dahinter». Die SGKB hatte im vergangenen Dezember über eine Prüfung der Vorwürfe durch die Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) informiert. PwC entlastete die Hyposwiss vom Geldwäschereivorwurf. Der Bericht blieb jedoch unter Verschluss. (eli/20 Minuten/sda)