Kennedy Jr.: Nuzzi soll ihn mit Porno-Inhalten bedrängt haben

Robert F. Kennedy Jr. weist nicht nur die Vorwürfe zurück, er habe die Journalistin der renommierten Zeitschrift «New York Magazine», Olivia Nuzzi, angemacht, er stellt sich selbst als Opfer dar. Die 31-Jährige habe ihm «eine Falle gestellt», indem sie ihm wiederholt verführerische Fotos schickte, obwohl ihre Handynummer zeitweise blockiert gewesen sei, behaupten Freunde des ehemaligen unabhängigen US-Präsidentschaftskandidaten.

Kennedy plant laut «New York Post» zivilrechtlich – und möglicherweise auch strafrechtlich – gegen die Star-Journalistin vorzugehen. Nuzzi sei «besessen» von ihm gewesen und habe Kennedy Jr. angeblich «mit zunehmend pornografischen Fotos und Videos bombardiert». Sie soll ihn dazu gebracht haben, ihre Nummer freizugeben.

Der 70-jährige Politiker hat nun den Sicherheitsexperten Gavin de Becker beauftragt, die Affäre zu untersuchen. «Das hatte nichts mit Romantik zu tun. Er wurde mit Pornos gejagt», sagte de Becker über die Affäre.

Im November 2023 sollen Robert F. Kennedy Jr. und Olivia Nuzzi in Kontakt getreten sein, als die Journalistin eine Reportage über ihn für das «New York Magazine» vorbereitete. Zwei Wochen später schickte sie ihm eine erste kokette Bemerkung. Daraufhin habe der Politiker Nuzzi auf seinem Handy blockiert.

«Ein paar Wochen später schickte Nuzzi ihm eine E-Mail und bat ihn, ihm wieder Nachrichten schicken zu dürfen, da sie angeblich dringende Informationen über einen Schmähartikel gegen ihn hatte», schreibt die unabhängige Journalistin Jessica Kraus in ihrem Blog «House Inhabit».

«Er entsperrte sie für dieses Gespräch, aber später am Abend schickte sie ihm ein provokantes Bild, woraufhin er sie wieder blockierte», so Kraus.

In den nächsten acht Monaten habe Kennedy Nuzzis Nummer immer wieder blockiert, aber dann jedes Mal entsperrt, wenn sie darauf bestand, ihm «dringende» Informationen zusenden zu wollen. «Nachdem sie entsperrt war, bombardierte sie ihn mit zunehmend pornografischen Fotos und Videos, denen er nur schwer widerstehen konnte. Nach kurzen Nachrichten blockierte er sie wieder», schreibt Kraus.

Kraus arbeitete ihrerseits auch an einem Artikel über Robert F. Kennedy Jr. und stand daher in Kontakt mit Nuzzi. Die 31-Jährige habe Kraus mit «beinahe intimen Fragen» über den Politiker, seine Beziehung zu seinen Mitarbeitern oder zu seiner Frau überhäuft. «Da war eine unterschwellige Faszination, die über journalistische Intrigen hinausging und an Besessenheit grenzte», heisst es in Kraus' Artikel «The Talented Ms. Nuzzi».

«Mir fiel auf, dass sie ihn immer dann in Schutz nahm, wenn ich ihn kritisierte und darauf hinwies, was ich nicht mochte oder womit ich nicht einverstanden war. (...) Ihr Urteilsvermögen als erfahrene politische Journalistin schien sich im Laufe der Monate aufzulösen. Sie wirkte wie ein benommenes Schulmädchen, das über RFK diskutierte und die Fähigkeit verloren hatte, ihn objektiv zu betrachten – ein Warnzeichen, das mir auffiel. Sie war zu einem vollwertigen Kennedy-Fangirl geworden.»