KFOR äussert sich erstmals zu Serbiens Antrag in den Kosovo einzurücken

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KosovoKfor äussert sich erstmals zu Serbiens Antrag auf Soldaten-Entsendung

Am Freitag stellte das serbische Militär einen Antrag an die Nato-geleitete Friedenstruppe Kfor in den Kosovo einrücken zu dürfen. Die Kfor äussert sich zu ihren Aktivitäten und dem Antrag. 

Das serbische Militär hat bei der Nato-geführten Friedenstruppe Kfor die Erlaubnis beantragt, mit 1000 Mann in den Kosovo einrücken zu können.
Die KFOR ist im Kosovo zu friedenserhaltenden Massnahmen vor Ort. Und überprüft laut eigenen Angaben den Antrag nun.
Auch Schweizer Swisscoy-Soldaten sind im Kosovo stationiert.
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Das serbische Militär hat bei der Nato-geführten Friedenstruppe Kfor die Erlaubnis beantragt, mit 1000 Mann in den Kosovo einrücken zu können.

REUTERS

Darum gehts

  • Seit Monaten halten die Spannungen rund um den Kosovo an.

  • Serbiens Regierung beantragte letzten Freitag die Erlaubnis mit 1000 Soldaten in den Kosovo einrücken zu dürfen.

  • Die Kfor äussert sich erstmals dazu und schreibt, der Antrag werde zurzeit überprüft.

Die Nato-geführte Friedenstruppe Kfor äusserte sich erstmals zum Antrag, der eine serbische Armeedelegation am Freitag eingereicht hat. Darin bittet das serbische Militär um die Erlaubnis, mit 1000 Soldatinnen und Soldaten in den Kosovo einrücken zu dürfen.

Auf ihrer Webseite schreibt die Nato: «Die jüngste Verstärkung der Kfor-Präsenz in Jarinje aus präventiven Sicherheitsgründen erwies sich als äusserst erfolgreich, vor allem dank der produktiven und anerkennenden Zusammenarbeit zwischen der Regierung von Montenegro, dem serbischen Verteidigungsminister, den Institutionen im Kosovo, der EU-geführten Rechtsstaatlichkeitsmission (EULEX) und der Kfor.»

Kfor schaffe Bedingungen, um den Dialog zu fördern

Das Kfor-Regionalkommando Ost habe seine Präsenz am Grenzübergang Jarinje aus präventiven Gründen nach einer Abstimmung mit allen Beteiligten verstärkt. Die Kfor verfüge über angemessene Fähigkeiten und Mittel, um Gewalt in der Region zu verhindern und «Bedingungen zu schaffen, die den weiteren politischen Dialog zwischen Pristina und Belgrad unter der Schirmherrschaft der EU fördern». 

Die Kfor sei überzeugt, dass die Anwendung von Gewalt und aggressivem Verhalten zur Beeinflussung politischer Entscheidungen im Kosovo inakzeptabel ist. Der Antrag Serbiens werde untersucht. «Wir werden auch weiterhin für ein sicheres Umfeld und Bewegungsfreiheit sorgen, das einen produktiven Dialog fördert und den Verantwortlichen die Möglichkeit gibt, langfristige und nachhaltige Lösungen zum Nutzen aller im Kosovo lebenden Gemeinschaften zu finden», so die Kfor.

Kosovo gehörte bis 1999 zu Serbien

Seit Monaten halten die Spannungen rund um den Kosovo an. Der Kosovo gehörte bis 1999 zu Serbien. Nach einer Nato-Intervention gelangte es zunächst unter die Verwaltung der UN-Mission Unmik. 2008 erklärte es sich für unabhängig. Die Kfor sorgt bis heute für die militärische Sicherheit des Landes. 

Die Führung in Belgrad erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an. Ethnische Serben, die in einem kompakten Siedlungsgebiet im Nord-Kosovo leben, instrumentalisierte sie auch jüngst wieder, um Spannungen anzuheizen. 

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