US-Westküste: Killerwal Lolita musste über 50 Jahre auf seine Freilassung warten

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US-WestküsteKillerwal Lolita musste über 50 Jahre auf seine Freilassung warten

Tierschützer haben erreicht, dass der 1970 gefangene Orca Lolita nach Jahrzehnten von Gefangenschaft und Hunderten Shows endlich in die Freiheit entlassen wird. Im Pazifik soll er seine über 90-jährige Mutter treffen.

Jahr um Jahr musste Lolita im Seaquarium in Miami auftreten …
… und das Publikum mit allerlei Kunststückchen bespassen.
Schon seit Jahren gibt es Bemühungen, Lolita zu befreien. Im Bild die mexikanische Schauspielerin und Tierschutzaktivistin Kate del Castillo.
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Jahr um Jahr musste Lolita im Seaquarium in Miami auftreten …

TNS

Darum gehts

  • Nach über 50 Jahren in Gefangenschaft wird der Orca Lolita in die Freiheit entlassen.

  • Nun soll er lernen, selbst Fische zu fangen, und an seiner Fitness arbeiten.

  • Seit Jahren forderten Tierschützer seine Freilassung.

Nach einem halben Jahrhundert in Gefangenschaft soll der Killerwal Lolita in die Freiheit zurückkehren. Federführend dabei sind das Miami Seaquarium, eine Tierschutzgruppe und der schwerreiche US-Philanthrop Jim Irsay.

Der inzwischen 57 Jahre alte Orca Lolita wurde im Sommer 1970 im Puget-Sund gefangen. Jahrzehnte musste Lolita in Shows vor zahlendem Publikum auftreten, doch seit dem vergangenen Jahr wurde sie wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr eingesetzt. Der 2300 Kilo schwere Meeressäuger wird in einem gerade mal 24 mal elf Meter grossen Becken gehalten, das sechs Meter tief ist.

Lolita soll in Gewässer entlassen werden, in denen noch immer ihre über 90 Jahre alte Mutter mit ihrer Familie schwimmen soll. Das hohe Alter der Mutter gibt den Befürwortern von Lolitas Freilassung Hoffnung, dass sie noch ein langes Leben in Freiheit vor sich haben könnte.

Irsay, der Besitzer des Seaquariums Eduardo Albor und die Tierschutzgruppe Friends of Toki – Lolita wird auch Tokitae genannt – wollen die bis zu 20 Millionen Dollar (19 Millionen Euro) teure Freilassung stemmen. Es könnte 18 bis 24 Monate dauern, bis der Orca per Flugzeug in ein Ozeanschutzgebiet an der amerikanisch-kanadischen Pazifikküste geflogen werde, hiess es auf der Pressekonferenz.

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Lolita solle anfangs in einem Netz schwimmen, während Betreuer versuchen sollen, ihr beizubringen, Fische zu fangen. Zudem müsse sie Kondition aufbauen, da Killerwale in Freiheit täglich rund 60 Kilometer schwimmen.

Raynell Morris, ein Mitglied der Tierschutzgruppe, ist optimistisch: «Sie war vier Jahre alt, als sie gefangen wurde, sie lernte also das Jagen. Sie kennt das Lied ihrer Familie. Sie wird sich erinnern, aber es wird Zeit brauchen.»

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(DPA/trx)

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