Bis 2025 – Kim Jong-Un fordert hungernde Bevölkerung auf, weniger zu essen

Aktualisiert

Bis 2025Kim Jong-Un fordert hungernde Bevölkerung auf, weniger zu essen

Da die Grenze zu China seit Beginn der Pandemie geschlossen ist, hat sich die Nahrungsknappheit in Nordkorea weiter verschärft. Als Lösung des Problems fordert das Regime die Bevölkerung nun auf, bis 2025 weniger zu essen.

Wenn es nach Diktator Kim Jong-Un geht, müssen seine Anhängerinnen und Anhänger ganz einfach ihren Appetit zügeln, um die Lebensmittelkrise zu bewältigen.
Ob diese damit einverstanden sind, ist höchst zweifelhaft. Nach Schätzungen der Vereinigten Nationen fehlen Nordkorea etwa 860’000 Tonnen Nahrungsmittel.
Ausserdem leiden schätzungsweise 40 Prozent der Koreanerinnen und Koreaner an Unterernährung.
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Wenn es nach Diktator Kim Jong-Un geht, müssen seine Anhängerinnen und Anhänger ganz einfach ihren Appetit zügeln, um die Lebensmittelkrise zu bewältigen.

dpa

Darum gehts

  • Nordkorea kämpft seit Jahrzehnten mit einer Nahrungsmittelknappheit, die sich während der Pandemie weiter zugespitzt hat.

  • Gemäss Schätzungen der Uno fehlen Nordkorea etwa 800’000 Tonnen Nahrungsmittel, die für die Ernährung der Bevölkerung nötig wären.

  • Nun hat Kim Jong-Un seinem Volk angeordnet, in den nächsten Jahren weniger zu essen.

Obwohl in Nordkorea schon jetzt eine akute Lebensmittelknappheit herrscht, befahl Diktator Kim Jong-Un den Bürgern seines Landes kürzlich, «den Gürtel enger zu schnallen». Gemäss nordkoreanischen Offiziellen müsse die Bevölkerung den Mangel an Nahrungsmitteln akzeptieren, bis das Land seine Grenze zu China wieder öffnet. Dies soll allerdings erst 2025, also in knapp vier Jahren, der Fall sein.

Zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 schloss Nordkorea die Grenze zu China. Da der abgeschottete asiatische Staat über eine schlechte Gesundheitsversorgung verfügt, wurde ein Massenausbruch des Coronavirus befürchtet. Mit der Schliessung der Grenze schottete sich Nordkorea aber auch stark von seinem einzigen zuverlässigen Handelspartner ab, was einen Anstieg der Preise und Knappheiten zur Folge hatte.

«Vor zwei Wochen gab die Regierung bekannt, dass der Versorgungsengpass bis 2025 anhalten werde. Die jetzige Situation ist schon ein Notfall, den Leuten mangelt es an allem. Wenn ihnen nun die Behörden sagen, dass sie sich bis 2025 weiter einschränken müssen, ist die Verzweiflung der Leute gut zu verstehen», sagte ein Einwohner gegenüber Radio Free Asia.

40 Prozent jetzt schon unterernährt

Gemäss der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen fehlen dem diktatorisch geführten Staat im Herzen Asiens etwa 860’000 Tonnen Lebensmittel, so viel wie das Land in etwa zwei Monaten verbraucht. Ausserdem wird davon ausgegangen, dass fast 40 Prozent der nordkoreanischen Bevölkerung unterernährt ist.

Die Regierung Nordkoreas fordert die Bevölkerung derzeit auf, selbstständig zu werden und eigenes Getreide anzubauen. In den Augen vieler Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner kommt die Aufforderung aber einem Befehl zum Verhungern gleich. Die Regierung gibt derweil vor allem den US- und UN-Sanktionen die Schuld an der drohenden Hungersnot.

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