Sie kämpften für Putin: Notizen von Nordkoreanern veröffentlicht

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Kims Soldaten in EuropaSie kämpften für Putin: Notizen von Nordkoreanern veröffentlicht

Ukrainische Soldaten haben mehrere handgeschriebene Dokumente von in Kursk getöteten Nordkoreanern abgenommen. Sie erlauben einen Einblick in deren Alltag.

Ukrainische Soldaten haben mehrere Notizen von getöteten Nordkoreanern abgenommen.
Diese gewähren einen seltenen Einblick in das Leben eines Bürgers des abgeschotteten Landes.
Die Soldaten schrieben kurze Gedichte zum Krieg.
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Ukrainische Soldaten haben mehrere Notizen von getöteten Nordkoreanern abgenommen.

Screenshot CNN

Darum gehts

  • Nordkoreanische Truppen unterstützen Russland in Kursk.

  • Notizen von getöteten Soldaten zeigen Loyalität zu Kim Jong-un.

  • Dokumente enthalten auch Denunziationen, Gedichte und Anweisungen zur Drohnenabwehr.

  • Ukrainische Soldaten beschreiben die Nordkoreaner als unerbittlich.

Seit Monaten ist klar, dass nordkoreanische Soldaten in Kursk an der Seite von Russland kämpfen. Während Nordkorea die Gelegenheit als Übung für seine Truppen sieht, ermöglicht die Situation auch einen seltenen Einblick in das Leben der Bürger des ansonsten verschlossenen Landes.

Gegenüber CNN berichteten ukrainische Soldaten über ihr Zusammentreffen mit dem neuen Feind und von den Notizen, die sie von getöteten Nordkoreanern abgenommen haben.

«Welt, sieh genau hin»

«Der Hammer des Todes für die Unbekannten und den Marionettenmüll ist nicht mehr weit entfernt», steht auf einer Notiz eines Soldaten. «Wir schwingen die mächtige Kraft, die sie vor Angst erzittern lässt. Eine unbesiegbare und siegessichere Schlacht», steht auf einer der Notizen. Auf einem anderen Blatt heisst es: «Ich werde unvergleichliche Tapferkeit in vollem Umfang demonstrieren. Welt, sieh genau hin.» Ein weiteres Papier ist gespickt mit Treueschwüren an Nordkoreas Führer Kim Jong-un, verbunden mit dem Versprechen des Sieges im Kampf.

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Ein Dokument wurde offenbar von einem Offizier abgenommen. Darin wurden Vergehen der Soldaten aufgezeichnet. Laut CNN sei es eine gängige Praxis in Nordkorea, dass Bürger dazu angehalten werden, sich gegenseitig zu denunzieren. Einer der Soldaten habe offenbar «eine unvorstellbar schändliche Tat begangen, indem er Vorräte gestohlen hat». Ein anderer Soldat habe «die Würde des Oberbefehlshabers nicht gewahrt und seine persönlichen Interessen über die Gesamtheit gestellt».

Einer muss Drohne «bedingungslos» anlocken

Auch taktische Überlegungen wurden auf den Dokumenten festgehalten. Ein Zettel enthielt die Überschrift «Wie man Drohnen zerstört». Darunter wird vorgeschlagen: «Wenn eine Drohne in einer Entfernung von etwa zehn bis zwölf Metern gesichtet wird, sollte eine von drei Personen sie bedingungslos anlocken, und die anderen beiden sollten zielen und schiessen.» Alternativ könne man auch in einem Krater in Deckung gehen, den eine Drohne hinterlassen hatte, da die nächsten «nicht im selben Ort einschlagen werden».

Eine Bodycam-Aufnahme, die CNN gezeigt wurde, soll diesen nordkoreanischen Soldaten zeigen, der verletzt am Boden gelegen habe. Als ein ukrainischer Soldat ihn berührte, sprengte er sich selbst mit einer Granate in die Luft. Der Ukrainer konnte sich noch knapp in Sicherheit bringen.

Eine Bodycam-Aufnahme, die CNN gezeigt wurde, soll diesen nordkoreanischen Soldaten zeigen, der verletzt am Boden gelegen habe. Als ein ukrainischer Soldat ihn berührte, sprengte er sich selbst mit einer Granate in die Luft. Der Ukrainer konnte sich noch knapp in Sicherheit bringen.

Screenshot CNN

Die nordkoreanischen Soldaten seien zwar «allesamt junge, gut ausgebildete, zähe Kämpfer», sagte einer der ukrainischen Soldaten, mit denen CNN gesprochen hatte, doch hätten sie noch nie mit einem unbemannten Luftfahrzeug (UAV) gekämpft. «Sie sind bestenfalls auf die Realitäten des Krieges im Jahr 1980 vorbereitet», sagte der Soldat, dessen Rufname «Pokémon» ist.

Ein weiterer Soldat, «Amur», beschrieb einen rücksichtslosen Gegner: «Sie nehmen keine Gefangenen. Alle unsere Soldaten, die wir gefunden haben, wurden in den Hinterkopf geschossen.» Die Krieger berichteten auch, dass sich die Koreaner mit einer Granate lieber selbst in die Luft sprengen, als gefangen genommen zu werden. In der Vergangenheit gab es auch Berichte darüber, dass gefallenen Nordkoreanern das Gesicht verbrannt wurde, um ihr Beteiligung am Krieg zu verschweigen.

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