Kinderpornografie«Er hatte ein Zimmer, das immer geschlossen war»
Ein 47-jähriger Deutscher wird beschuldigt, Kinderpornografie verbreitet zu haben und über eine Million Dateien besessen zu haben. Jetzt sind weitere Details zum Täter bekannt.
Darum gehts
Ein 47-jähriger Deutscher aus Bremgarten AG wurde kürzlich wegen illegaler Pornografie festgenommen.
In der Nachbarschaft war er unauffällig, seine Frau soll nichts von seinen Taten gewusst haben.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren.
Dem Kompetenzzentrum Cybercrime der Aargauer Staatsanwaltschaft gelang unlängst ein Schlag gegen das international organisierte Verbreiten von Kinderpornografie im Internet. In Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Aargau sowie diversen in- und ausländischen Behörden konnte der Betreiber einer Kinderpornografie-Tauschbörse im Darknet ermittelt und festgenommen werden. Insgesamt wurden auf den Geräten des Tatverdächtigen über 1,4 Millionen kinderpornografische Dateien gefunden. Ausserdem konnte erhoben werden, dass er eine Vielzahl dieser Dateien nebst dem Tauschen innerhalb der Foren auch direkt an Dritte geleitet hatte.
Nebst dem Verbreiten und Zugänglichmachen von Kinderpornografie werden dem Beschuldigten diverse Delikte im Zusammenhang mit illegaler Pornografie vorgeworfen. Mit der Übergabe der Anklageschrift an das Bezirksgericht Bremgarten fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren für die Taten.
Das sagen die Nachbarn
Laut Recherchen des «Blick» handelt es sich dabei um einen 47-Jährigen, der im IT-Bereich arbeitete. Seit 2008 lebte er in der Schweiz, zuletzt habe er mit seiner Frau in einer Wohnung mit direkter Aussicht auf einen Kinderspielplatz gewohnt. «Er hätte gut Kinder fotografieren können», sagt eine Nachbarin. «Mich schüttelt es, wenn ich daran denke.»
«Ich habe gehört, dass er ein Zimmer hatte, das immer geschlossen war», sagt eine weitere Nachbarin. Seine Frau soll ahnungslos vom Treiben ihres Mannes gewesen sein. Inzwischen sei sie zurück nach Deutschland gegangen, im Internet gibt sie ihren Beziehungsstatus als «getrennt» an.
Wie der «Blick» weiter schreibt, soll der Verdächtige Opfer mit einer in seiner Tasche oder seinem Rucksack versteckten Kamera gefilmt und unter anderem eine Darknet-Seite betrieben haben, in welcher der Name «Baby» vorgekommen sein soll.
Das sagen die Behörden
Die Staatsanwaltschaft hält sich mit Informationen zum Fall bedeckt. Aus ermittlungstaktischen Gründen sagt sie nicht, wie der Mann überführt werden konnte. Einzelheiten könnten erst bei der Verhandlung vor Gericht aufgezeigt werden. Aber: «Die Untersuchung ergab keine Hinweise auf sexuelle Handlungen an Kindern durch den Beschuldigten.» Der Beschuldigte verhalte sich kooperativ und befinde sich im vorzeitigen Strafvollzug.
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