Klare Heimsiege für Davos und Bern

Aktualisiert

Klare Heimsiege für Davos und Bern

Im Gegensatz zu den Viertelfinals, wo im Startspiel drei Auswärtssiege resultierten, dominierten diesmal die Heimteams die Startpartien: Davos liess Kloten beim 5:0 ebenso wenig eine Chance wie Bern dem EV Zug beim 4:0.

Qualifikationssieger Davos legte die Basis zum vierten Sieg in Serie mit drei (Powerplay-)Treffern zwischen der 33. und 37. Minute. Auffallend dabei die «Wiedergeburt» von Reto von Arx und Michel Riesen mit ihren jeweils ersten Playoff-Treffern. Beide hatten am Schluss starke Werte: Von Arx totalisierte vier Skorerpunkte (zwei Tore/zwei Assists), Riesen drei (2/1).

Bern fand trotz einwöchiger Spielpause den Rhythmus schneller als die «Comeback-Zuger» nach ihrer Aufholjagd gegen Rapperswil. Der SCB kontrollierte die Partie und gestand den Innerschweizern mit einer grundsoliden Abwehrleistung kaum Torchancen zu, während dem sie sich regelmässig Skoregelegenheiten erarbeiteten. Bei Zug verhinderte Goalie Lars Weibel eine noch höhere Niederlage.

Auch im Playout-Final gab es für die Gäste nichts zu holen. Langnau bezwang Basel 2:0 und führt damit in der Serie 1:0.

Noch klarer fiel das Verdikt im ersten Umgang des Duells um den NLB-Meister aus, der dann gegen Langnau oder Basel um einen Platz in der höchsten Spielklasse antreten wird. Biel bezwang Visp 8:3, auch dank drei Treffern von unmittelbar vor dieser Serie verpflichteten Ausländern.

Überzeugender SCB ohne Probleme

Der SC Bern kam zum Auftakt der Playoff-Halbfinals gegen den EV Zug zu einem problemlosen Heimsieg. In einer schnellen, aber nicht körperbetonen Partie siegte der Favorit 4:0 und ging in der Serie 1:0 in Führung.

Damit gewann im fünften Vergleich zwischen den beiden Teams in dieser Saison zum fünften Mal das Heimteam. Der finnische Verteidiger Toni Söderholm (16.) mit einem Gewaltsschuss im Powerplay und Doppeltorschütze Marc Reichert (27.) schossen Bern bis Spielmitte auf die Siegstrasse. PostFinance-Topskorer Simon Gamache sorgte schliesslich in der 52. Minute für die Entscheidung. Berns Marco Bührer kam zu seinem siebten Shutout in dieser Saison und dem 39. seiner Karriere.

Der SCB brauchte auf dem Weg zum achten Heimsieg in Serie nicht ans Limit zu gehen. Spätestens nach dem 2:0 durch Reichert, der nach einem Wechselfehler der Zuger von Gamache ideal lanciert wurde, kontrollierten das Team von John van Boxmeer die Partie. Insbesondere in der Offensive dürfte der SCB noch Reserven haben: Den Bernern fehlten mit den verletzten Sébastien Bordeleau und Patrick Bärtschi zwei der produktivsten Skorer. Und in der vierten Linie spielte mit Philipp Furrer, der nach einer längeren Verletzungspause sein Comeback gab, gar ein gelernter Verteidiger. Der SCB-Pechvogel der letzten Jahre fiel mit einigen harten Checks auf und erntete dafür von den 16 063 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften BernArena mehrmals Szenenapplaus.

Der Berner Sieg ist zumindest statistisch logisch: Der letzte Zuger Vollerfolg in der BernArena liegt nun bereits fünfeinhalb Jahre und 15 Spiele zurück: Am 8. September 2001 hatte der EVZ 2:1 nach Verlängerung gesiegt. Diesmal besassen die Innerschweizer ihre beste Phase in den ersten zehn Minuten, als sie zwar nicht mehr, aber die besseren Chancen hatten als der SCB.

Das Davoser Powerplay war entscheidend

Der HC Davos erwischte in der Halbfinal-Serie gegen Kloten den wesentlich besseren Start. Dank vier Powerplay-Treffern setzte sich der Qualifikationssieger im ersten Match 5:0 durch. Die Entscheidung fiel innerhalb von vier Minuten im Mitteldrittel.

Den Kloten Flyers wurden drei Strafen in Folge zwischen der 33. und 37. Minute zum Verhängnis. Reto von Arx, der vor dem gegnerischen Tor mehr oder weniger ungehindert walten konnte, eröffnete das Skore mit seinem ersten Playoff-Treffer. In den folgenden zwei Powerplays lieferte der HCD den nachhaltigen Beweis, wieso er das beste Überzahl-Team der Liga stellt. Zbynek Irgl, der kurz zuvor das 2:0 kläglich vergeben hatte, verwertete einen Abpraller.

Den "Hattrick" für die Davoser Special Teams machte Michel Riesen komplett, der eine herrliches Kombination mit einem Scharfschuss zum 3:0 abschloss. Für den besten Torschützen der Qualifikation, der wegen seinen vier Spielsperren erst zum vierten Playoff-Einsatz der Saison kam, war es das erste Erfolgserlebnis in der K.o.-Phase der Meisterschaft. Und es war jenes Tor, mit dem die Davoser die Ambitionen der Klotener innerhalb von 240 Sekunden im Keim erstickten.

Wie nicht anders erwartet war der Beginn der Halbfinal-Serie, dem fünften Playoff-Kräftemessen zwischen den beiden Teams, ein zumindest in der ersten Spielhälfte im grossen Stil angelegtes Abtasten. Tempo, Intensität und Goalszenen, wie sie zuvor gegen die ZSC Lions (Davos) respektive Lugano (Kloten) en masse vorkamen, waren Mangelware.

Erster Sieg für die «Unabsteigbaren»

Langnau hat nach dem 0:4 in der Serie gegen Fribourg-Gottéron den ersten Sieg in den Playouts errungen. Die Emmentaler setzten sich im ersten Spiel der unfreiwilligen Saisonverlängerung gegen Basel mit 2:0 durch.

Die Fans in der Ilfishalle bekamen ein für einen "Playout-Final" typisches Spiel zu sehen. Beide Teams hatten augenscheinlich Angst und begingen viele Fehler im Aufbau. Die Folge davon waren zahlreiche Torchancen. Die Emmentaler, die bisher in den Playouts stets den Kopf aus der Schlinge gezogen haben, nutzten diese besser und setzten sich dank Treffern von Fabian Debrunner (30.) und Fabian Sutter (34.) durch. Einen Teil der Schuld beim zweiten Tor muss dabei Goalie Daniel Manzato auf sich nehmen.

Basel wird der Phase vor dem ersten Gegentor nachtrauern. Mike Maneluk (zweimal) und Tomas Divisek scheiterten jeweils am glänzend disponierten Matthias Schoder, der sich den Shutout redlich verdiente.

Biel erfolgreich in NLB-Playoff-Final gestartet

Der Qualifikations-Zweite bezwang den EHC Visp vor 4138 Zuschauern etwas zu hoch 8:3.

Die Seeländer führten schon nach dem Startdrittel und drei Skorerpunkten von Joel Fröhlicher 4:1, nach dem zweiten Abschnitt und einigen Nachlässigkeiten der Einheimischen stand es 5:2. Die Entscheidung fiel in der 43. Minute als Kirby Law für Biel bei Drei gegen Fünf in doppelter nummerisher Unterzahl das 6:2 gelang.

Drei Bieler Tore zum verdienten Sieg wurden durch Spieler erzielt, die erst unmittelbar vor dieser Serie verpflichtet worden waren, zwei von Law und eines von dessen Genfer Teamkollegen Serge Aubin. Für die Walliser trafen mit Anthony Job (zweimal) und Terry Yake ebenfalls die Ausländer.

Der Kampf um den einzigen freien Platz in der NLA treibt aufgrund des geradezu grotesken Ausländer-Reglements immer seltsamere Blüten. Biel hat mittlerweile neun Ausländer unter Vertrag, Visp bringt es auf deren sechs, hinzu kommen noch die 16 Söldner auf den Lohnlisten der Playout-Finalisten Langnau und Basel.

Playoff-Halbfinals, 1. Runde

Davos - Kloten 5:0 (0:0,3:0,2:0)

Eisstadion. - 4312 Zuschauer. - SR Reiber, Mauron/Rebillard.

Tore: 33. Reto von Arx (Daigle/Ausschluss Lemm) 1:0. 36. Irgl (Marha/Ausschluss Brunner) 2:0. 37. Riesen (Daigle, Reto von Arx/Ausschluss Von Gunten) 3:0. 54. Reto von Arx (Daigle, Riesen/Ausschluss Hofer) 4:0. 56. Ambühl 5:0. - Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Davos, 7mal 2 plus 10 Minuten (Lindemann) gegen Kloten.

PostFinance-Topskorer: Daigle; Rintanen.

Davos: Hiller; Gianola, Jan von Arx; Benak, Blatter; Winkler, Furrer; Müller; Guggisberg, Reto von Arx, Daigle; Irgl, Marha, Ambühl; Marc Wieser, Rizzi, Dino Wieser; Riesen, Taticek, Burkhalter.

Kloten: Rüeger; Von Gunten, Hamr; Guignard, Hofer; Brimanis, Klöti; Schulthess, Stephan; Wick, Pittis, Rintanen; Bühler, Jenni, Lemm; Lindemann, Herperger, Brunner; Kellenberger, Stancescu.

Bemerkungen: Davos ohne Chawanow, Varada (beide verletzt), Baumann, Crameri, Heberlein, Leblanc, Gian Andrea Randegger und Sarault (alle überzählig), Kloten ohne Rothen (gesperrt), Ehrensperger und Pfister (beide verletzt). - 21. Pfostenschuss Pittis.

Bern - Zug 4:0 (1:0,1:0,2:0)

BernArena. - 16 063 Zuschauer. - SR Stalder, Simmen/Sommer.

Tore: 16. Söderholm (Jobin, Dubé/Ausschluss Christen) 1:0. 27. Reichert (Gamache) 2:0. 52. Gamache (Dubé, Daniel Meier) 3:0. 58. Reichert (Gamache, Dubé) 4:0. - Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Bern, 7mal 2 Minuten gegen Zug.

PostFinance-Topskorer: Gamache, Petrow.

Bern: Bührer; Dominic Meier, Barinka; Gerber, Steinegger; Jobin, Söderholm; Kobach; Corsin Camichel, Berglund, Landry; Rüthemann, Thomas Ziegler, Reichert; Daniel Meier, Dubé, Gamache; Raffainer, Rötheli, Furrer.

Zug: Weibel; Back, Hallberg; Diaz, Sutter; Kress, Fazio; Duca, Piros, Grosek; Petrow, Di Pietro, Duri Camichel; Schnyder, Oppliger, Casutt; Christen, Kolanos, Trevor Meier.

Bemerkungen: Bern ohne Bordeleau, Bärtschi (beide verletzt); Hubacek und Perrot (überzählige Ausländer); Zug ohne Maurer (verletzt) und Richter (überzähliger Ausländer). - Zug von 54:48 bis 55:47 ohne Torhüter.

Playout-Final, 1. Runde

Langnau - Basel 2:0 (0:0,2:0,0:0)

Ilfis. - 3782 Zuschauer. - SR Kurmann, Arm/Küng.

Tore: 30. Debrunner (Neff, Adrian Gerber) 1:0. 34. Sutter (Joggi, Rizzello) 2:0. - Strafen: Je 6mal 2 Minuten.

Langnau: Schoder; Stettler, Leuenberger; Lüthi, Doig; Christian Moser, Aegerter; Ramholt; Toms, Liniger, Miettinen; Tuomainen, Holden, Siren; Rizzello, Sutter, Joggi; Neff, Adrian Gerber, Debrunner.

Basel: Manzato; Voisard, Plavsic; Astley, Liimatainen; Lukas Gerber, Bundi; Maneluk, Domenichelli, Della Rossa; Bright, Divisek, Voegele; Tschannen, Tschuor, Collenberg; Schwarz, Walker.

Bemerkungen: Langnau ohne Fast (verletzt), Blum, Virtanen und Högardh (alle überzählig), Basel ohne Wüthrich, Fuchs, Chatelain, Schnyder, Nüssli, Camenzind (alle verletzt), Anger (überzählig), Sevc und Treille (noch nicht einsatzfähig nach kurzfristigen Transfers). 59. Timeout Basel. Basel ab 58:42 ohne Goalie.

NLB-Playoff-Final, 1. Runde

Biel - Visp 8:3 (4:1, 1:1, 3:1)

Eisstadion. - 4138 Zuschauer. - SR Mandioni, Abegglen/Dumoulin.

Tore: 9. Fröhlicher (Meyer/Ausschluss Lardi) 1:0. 12. Rubin (Truttmann, Fröhlicher) 2:0. 14. Iob (Yake) 2:1. 17. Aubin (Law, Reber) 3:1. 20. (19:52) Tremblay (Aubin, Fröhlicher) 4:1. 28. Iob (Cormier, Yake/Ausschlüsse Tschantré, Naumenko) 4:2. 37. Miéville (Rubin, Küng) 5:2. 43. (42:02) Law (Naumenko, Reber/Ausschlüsse Beccarelli, Aubin!!) 6:2. 43. (42:14) Yake (Vallin, Cormier/Ausschlüsse Beccarelli, Aubin) 6:3. 45. Law (Aubin, Tremblay) 7:3. 53. Tremblay 8:3 (Penalty). - Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Biel, 6mal 2 Minuten gegen Visp.

Biel: Pinc; Naumenko, Fröhlicher; Meyer, Reber; Gossweiler, Thommen; Tremblay, Aubin, Law; Pasche, Peter, Beccarelli; Rubin, Tschantré, Truttmann; Spolidoro, Miéville, Küng.

Visp: Walter; Lardi, Schüpbach; Heldstab, Vallin; Heynen, Abplanalp; Portner; Lüssy, Wüst, Bodemann; Jinman, Yake, Cormier; Triulzi, Brunold, Lötscher; Bruderer, Bühlmann, Rüfenacht; Iob.

Bemerkungen: Biel ohne Slegr (trifft erst am Donnerstag in Biel ein), Somervuori, Hellkvist, Felsner (alle überzählige Ausländer), Rieder (krank), Grogg (verletzt), Frutig, Zigerli, Rothen, Dällenbach (alle überzählig), Visp ohne Beechey (überzähliger Ausländer) und Gähler (überzählig).

NLA-Playoff-Skorerliste:

1. Marius Czerkawski (Rapperswil-Jona) 12 Punkte (6 Tore/6 Assists). 2. Kimmo Rintanen (Kloten) 9 (4/5). 3. Oleg Petrow (Zug) 9 (3/6). 4. Radek Hamr (Kloten) 9 (2/7). 5. Oliver Kamber (Rapperswil) und Domenico Pittis (Kloten) je 8 (2/6). 7. Duri Camichel (Zug) 8 (1/7). 8. Christian Dubé (Bern) 8 (0/8). 9. Marc Reichert (Bern) 7 (4/3). 10. Alexandre Daigle (Davos) 7 (1/6).

Nur ein Profiref beginnt die Halbfinal-Serie

Brent Reiber steht am Dienstag im ersten Playoff Halbfinal der Serie zwischen Davos und Kloten als Schiedsrichter im Einsatz. Roland Stalder wurde mit der Leitung von Bern gegen Zug betraut.

Die beiden weiteren Referee-Professionals müssen vorerst auf eine untere Stufe ausweichen. Danny Kurmann, der ebenso wie Reiber stets durch einheitliche Regelauslegung auffällt, pfeift im Playout- Spiel zwischen Langnau und Basel, Nadir Mandioni den NLB-Final zwischen Biel und Visp.

Deine Meinung zählt