Griesskörner oder Milien im Gesicht – vorbeugen und bekämpfen

Gefährlich sind Milien nicht. Trotzdem können sie stören.

Gefährlich sind Milien nicht. Trotzdem können sie stören.

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Milien und GriesskörnerKleine weisse Gesichts-Pickelchen – bloss nicht ausdrücken, rät die Expertin

Milien oder Griesskörner sind zwar nicht gefährlich, aber auch nicht gerade der Inbegriff von Ästhetik. Eine Expertin verrät, wie du ihnen vorbeugst – und sie wieder loswirst, wenn es schon zu spät ist.

Manchmal tauchen sie einfach auf. Um die Augen herum, am Kinn oder auf den Wangenknochen, wo eigentlich der Highlighter für einen Hingucker sorgen sollte: Kleine, weisse oder gelbliche Griesskörner, die sich anders als Pickel nicht ausdrücken lassen (kurze Anmerkung: Dass es theoretisch möglich ist, heisst nicht, dass du es tun solltest.), sondern hartnäckig an Ort und Stelle bleiben.

Milien, so der medizinische Name, sind nicht gefährlich, sondern gutartige Zysten, die aus Talg und Keratin bestehen. Je nach Grösse fallen sie kaum auf – wenn doch, würden sie die meisten von uns aber gern wieder loswerden. Was also tun?

Nun, man könnte abwarten. Einige der Plagegeister verschwinden früher oder später von selbst. Wenn du von der ungeduldigen Sorte bist, hilft der Gang zur Expertin oder zum Experten weiter. Carmen Lehmann, Inhaberin der St. Galler Monastic Medical Beauty GmbH und Spezialistin für medizinische und apparative Kosmetik, ist so jemand und verrät, was du wissen musst.

Carmen Lehmann ist Inhaberin der St. Galler Monastic Medical Beauty GmbH und Spezialistin für medizinische und apparative Kosmetik.

Carmen Lehmann ist Inhaberin der St. Galler Monastic Medical Beauty GmbH und Spezialistin für medizinische und apparative Kosmetik.

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Wie entstehen Milien?

Bevor es an die Behandlung geht, stellt sich die grundsätzliche Frage, was der kleine Störenfried eigentlich in unserem Gesicht zu suchen hat. «Für Milien verantwortlich sind abgestorbene Hautstellen, die unter der Haut eingeschlossen werden», erklärt die Expertin. Warum sie bei einigen häufiger entstehen als bei anderen, ist hingegen nicht ganz klar. «Generell sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Auch die Gene und die um die Augen herum oft sehr trockene Haut scheinen eine Rolle zu spielen. Genaueres weiss man bis heute aber nicht.» Das gilt vor allem für die sogenannten primären Milien.

«Zudem gibt es sekundäre Milien, die nach Verletzungen, Entzündungen oder einem Sonnenbrand auftreten. In den meisten Fällen verschwinden diese Griesskörner aber nach einigen Wochen von allein.»

Griesskörner? Bloss nicht selber drücken!

Griesskörner? Bloss nicht selber drücken!

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Was kann man tun, um vorzubeugen?

Dass Vorsorge besser als Nachsorge ist, ist ja allgemein bekannt. Was also kann man tun, damit es gar nicht erst zu Milien kommt? «Eine gute Pflegeroutine ist das A und O», sagt Carmen Lehmann. «Dazu gehören eine gründliche Reinigung der Haut und die ausreichende Versorgung mit Feuchtigkeit, etwa mit Zugabe von einem Hyaluronserum. Und ganz wichtig: täglicher Sonnenschutz!» Gefeit ist man – der bereits angesprochenen Genetik sei dank – aber auch bei der besten Vorsorge nicht.

Was, wenn Milien da sind und stören?

Ganz wichtig: Niemals selbst Hand anlegen! Der Versuch, sie auszudrücken, endet ohne Erfolg, mit Schmerzen und möglicher Narbenbildung. Auch Hautverletzungen und Entzündungen können entstehen. Die Spezialistin für medizinische Kosmetik rät zu professioneller Hilfe.

«Ein Arzt oder eine Ärztin oder ein gutes Kosmetikstudio weiss, was zu tun ist. Sie können sehr effektive chemische Peelings anbieten, die abgestorbene Hautschüppchen entfernen und daher bereits helfen, wenn Milien am Entstehen sind.» Solche professionellen Treatments sind daher auch eine gute Massnahme zum Vorbeugen. Ist das Milium grösser, kommt scharfes Gerät zum Einsatz: «Unter sterilen Bedingungen wird die Haut angeritzt und das Griesskorn aus der unteren Hautschicht entfernt.»

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Was schon unangenehm klingt, ist auch in der Realität nicht ganz schmerzfrei. «Meist sitzen die Milien nun mal an sehr empfindlichen Hautstellen», erklärt die Expertin. «Natürlich gestalten wir die Behandlung so angenehm wie möglich. Spüren wird man aber schon etwas.» Dafür ist der Schmerz nur kurz und zieht, anders als die riskante Eigenbehandlung, keine Folgen nach sich.

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