«End Fossil»: Klimaaktivisten wollen Schweizer Hochschulen besetzen

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«End Fossil»Klimaaktivisten wollen Schweizer Hochschulen besetzen

Im Mai und Juni wollen Schülerinnen, Schüler und Studierende verschiedene Bildungsinstitutionen besetzen. Auch die Zürcher Universitäten sind im Fokus.

Nach den Besetzungen des Gymnasiums am Münsterplatz in Basel und des Gymnasiums Enge in Zürich will «End Fossil» im Mai und Juni zum ersten Mal eine Uni in der Schweiz besetzen.
«Wir werden für eine Welt ausgebildet, welche es nicht mehr gibt», so Emilia Grau aus Zürich.
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Nach den Besetzungen des Gymnasiums am Münsterplatz in Basel und des Gymnasiums Enge in Zürich will «End Fossil» im Mai und Juni zum ersten Mal eine Uni in der Schweiz besetzen.

20min/Raimond Lüppken

Darum gehts

  • Im Mai und Juni will «End Fossil» in Schweizer Städten Bildungsinstitutionen besetzen.

  • Der Auftakt soll am 8. Mai in Basel stattfinden.

  • Die Bewegung fordert ein Ende des fossilen Zeitalters.

  • Die UZH und ETH begrüssen eine mögliche Besetzung. 

Nach den Besetzungen des Gymnasiums am Münsterplatz in Basel und des Gymnasiums Enge in Zürich will  die Bewegung «End Fossil» am 8. Mai mit der Universität Basel zum ersten Mal eine Uni in der Schweiz besetzen. Das kündigt die Klimagruppierung in einem Schreiben an Medienvertretende an.

In den Wochen darauf plant «End Fossil» weitere Besetzungen von Schweizer Bildungsinstitutionen in Zürich, Basel und in Bern. Gemeinsam fordern die Schülerinnen, Schüler und Studierenden ein Ende des fossilen Zeitalters, zudem kritisieren sie die Bildung in Unis und Schulen als «überholt». «Wir werden für eine Welt ausgebildet, welche es nicht mehr gibt», so Emilia Grau aus Zürich. «Unsere Bildung wird den aktuellen, multiplen Krisen nicht gerecht.»

«Erde brennt, Schule pennt»

Unter dem Motto «Erde brennt, Schule pennt» will die Bewegung unter anderem auf den letzten Bericht des Weltklimarats aufmerksam machen. Laut diesem braucht es einen «drastischen Systemwandel», um die Klimakrise zu bewältigen. Gleichzeitig mache die Schweiz mit dem Bau neuer fossiler Infrastruktur Schritte in die falsche Richtung. 

Nicht nur in der Schweiz sollen im Mai Unis besetzt werden, sondern weltweit fordern Schülerinnen, Schüler und Studierende, dass die Unis und Schulen wieder zu einem Ort des sozialen Wandels werden. «Gerade die Uni als Ort der Wissenschaft verliert ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie sich selbst nicht nach der aktuellen Klimawissenschaft ausrichtet», so Jona Rieder aus Bern. 

Uni Zürich könnte Besetzung tolerieren

Wie Markus Gross, Mediensprecher der ETH Zürich, gegenüber 20 Minuten berichtet, sei die Ankündigung der Besetzung der Universität bekannt. «Die ETH zählt international zu den renommiertesten Institutionen auf dem Gebiet der Klimaforschung», so Gross. ETH-Forschende entwickelten in unterschiedlichsten Fachgebieten technologische Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels. «Die Demonstrierenden treffen an der ETH daher auf offene Ohren», wie Gross weiter sagt. Jedoch gehöre das Besetzen von Unterrichtsräumen und Vorlesungssälen aus Sicht der Universität nicht dazu.

Ob eine Besetzung toleriert werde, hänge von der Gruppe und ihren konkreten Forderungen ab, sagt Rita Ziegler von der Universität Zürich (UZH). «Voraussetzung ist, dass ein offener Dialog stattfindet und die Meinungsvielfalt gewährleistet wird.» Grundsätzlich toleriere die UZH die Besetzung einzelner Räume durch Studierende während einer gewissen Zeit, sofern weder die Lehre noch die Forschung gestört werde und es nicht zu Sachbeschädigungen komme. Nachhaltigkeit sei aber auch in der UZH-Forschung ein wichtiger Aspekt: «Es laufen zahlreiche Forschungsprojekte zu Klimaerwärmung oder Biodiversitätsfragen, bis 2030 hat sich die UZH zudem das Ziel gesetzt, klimaneutral zu sein.»  

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