Klischees über die Schweiz, Reichtum, Sauberkeit und Pünktlich

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Klischees«Die können ja Autofahren» – das denken Touristen über Schweizer

Es gibt unterschiedlichste Klischees über die Schweizerinnen und Schweizer. 20 Minuten hat bei Touristen in Luzern nachgefragt, welche Klischees sie über die Schweiz kennen. Unerwartete Beobachtungen kamen zum Vorschein.

Sidney und Nick aus Nebraska waren erstaunt über die Fahrkünste der Schweizerinnen und Schweizer.
Carl nahm die Schweizer als verschlossen wahr und er brauchte mehrere Jahre, bis er sich angenommen fühlte.
«Meine Freunde glauben mir nicht, dass hier nicht jeder ein fancy Auto hat,» meint Jeremy aus Frankreich.
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Sidney und Nick aus Nebraska waren erstaunt über die Fahrkünste der Schweizerinnen und Schweizer.

20min/ced

Darum gehts

  • 20 Minuten hat Touristen in Luzern befragt, welche Stereotypen sie über die Schweiz haben.

  • Das Erstaunen war gross, als Amerikaner bemerkt haben, dass die Schweizer Auto fahren können.

  • Die asiatischen Touristen haben sich wenig mit der Schweiz beschäftigt.

Schokolade, Berge, Seen und pünktliche Züge sind die traditionellen Klischees, die über die Schweiz bekannt sind. 20 Minuten hat im Gespräch mit europäischen Touristen herausgefunden, dass viele weitere Stereotypen über die Schweizerinnen und Schweizer im Umlauf sind.

Bei den asiatischen Touristen wurde schnell klar, dass wenig aus der hiesigen Kultur bekannt ist.

Kalt und auf sicherer Distanz

Sidney und Nick aus Nebraska (USA) staunten nicht schlecht, als sie mit dem Auto durch die Schweiz fuhren. «Die können ja Auto fahren hier und uns wurde sogar der Vortritt gewährt», sagt Sidney. Die beiden hätten nicht gedacht, dass die Regeln auf Schweizer Strassen eingehalten werden und alle sicher fahren können auf den vergleichsweise engen Strassen.

Die Schweizerinnen und Schweizer wurden im Gespräch öfters als kalt und distanziert beschrieben. In Nordamerika und Europa scheint dieses Klischee den Schweizern nachzuhängen. Carl (69) und Veerle (67) aus Belgien beschreiben die Distanz ebenfalls. «Die Schweizer haben einen Schutzwall um sich, den man knacken muss,» beschreibt Carl. Als unhöflich habe er dies nie aufgefasst.

Carl (69) aus Belgien brauchte mehrere Jahre, um die schweizerische Schutzmauer zu knacken.

Carl (69) aus Belgien brauchte mehrere Jahre, um die schweizerische Schutzmauer zu knacken.

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Seit 30 Jahren gehen die beiden Belgier im Wallis in die Ferien. «Es dauerte mindestens drei Jahre und einige Kaffees und Biere, bis ich das Gefühl hatte, dass sich die Distanz auflöste,» beschreibt Carl. Veerle stimmt kopfnickend zu. «Es hat viele kalte Getränke gebraucht», schmunzelt sie.

Sind Schweizerinnen und Schweizer zurückhaltend?

«Meine Freunde glauben mir nicht, dass hier normale Autos fahren und nicht alle reich sind,» sagt der 25-jährige Jérémy aus Frankreich. Erstaunt war er, dass die Schweizerinnen und Schweizer viele Sprachen sprechen können. In der Deutschschweiz könne er sogar Französisch sprechen, das sei super. Er habe jedoch gehört, dass es in der Westschweiz schwieriger ist, wenn die Touristen kein Französisch sprechen. «Die sind wahrscheinlich sehr stolz auf die französische Sprache», sagt Jérémy.

Jérémy aus Frankreich hat erwartet, dass alle in der Schweiz reich sind.

Jérémy aus Frankreich hat erwartet, dass alle in der Schweiz reich sind.

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Die Pünktlichkeit kann stressen

Jason aus Hong Kong ist gestresst von den Schweizern. «Die Pünktlichkeit stresst mich, denn die Züge fahren immer rechtzeitig und ich muss schauen, dass ich diese nicht verpasse,» sagt der 27-Jährige. Er schmunzelt und stellt fest, dass es eigentlich nicht schwer sein sollte pünktlich zu sein. Jason bricht das Gespräch ab und rennt zum pünktlich ankommenden Schiff.

Der 27-jährige Jason stresst die Pünktlichkeit des ÖVs.

Der 27-jährige Jason stresst die Pünktlichkeit des ÖVs.

20min/ced

In Taiwan scheinen keine Stereotypen über die Schweizerinnen und Schweizer bekannt zu sein. «Die Leute sind nett hier und wir haben nichts anderes gehört», sagt Steve (57) aus Taiwan. Entschuldigend fügt er an, dass er sich noch nicht mit der Schweiz beschäftigt hat und erst gestern angekommen ist.

Habe mich nicht mit der Schweiz beschäftigt.

Steve (57) aus Taiwan

In mehreren Gesprächen mit Menschen aus Asien und Indien wurde deutlich, dass sie sich wenig mit der Kultur oder gar den Stereotypen der Schweiz auseinandergesetzt haben. Es scheint, als würde eine oberflächliche Auseinandersetzung für sie ausreichen, da sie nur einen kurzen Abstecher in die Schweiz machen.

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