Direktor des SRK wird entlassen, halber Vorstand tritt zurück 

Aktualisiert

Schweizer HilfswerkKnall beim Roten Kreuz – Direktor wird gefeuert, halber Vorstand tritt zurück

Der Direktor vom Roten Kreuz (SRK) muss seinen Platz per Ende Jahr nach 14 Jahren räumen. Mehrere Ratsmitglieder hatten einen entsprechenden Antrag gestellt.

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) trennt sich per Ende Jahr von ihrem Direktor Markus Mader, der das Amt über 14 Jahre innehatte. 
Barbara Schmid-Federer ist seit diesem Jahr die Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes und trägt den Entscheid mit. Grund für die Absetzung sei eine unterschiedliche Auffassung in Führung und Organisation des SRK und der einzelnen Mitgliederorganisationen.
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Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) trennt sich per Ende Jahr von ihrem Direktor Markus Mader, der das Amt über 14 Jahre innehatte. 

SRF

Darum gehts

  • Beim bekanntesten Schweizer Hilfswerk wurde am Donnerstag eine schwerwiegende Entscheidung gefällt.

  • Die Mehrheit des Rates des Roten Kreuzes stimmte für eine Absetzung ihres Direktors. 

  • Die Gegner des Entscheides gaben noch während der Sitzung ihren Rücktritt aus dem Rat bekannt.

Seit 2008 ist Markus Mader der Direktor des bekanntesten Schweizer Hilfswerks. Das ändert sich ab nächstem Jahr. Der Rat des Roten Kreuzes hat am Donnerstag entschieden, dass er seinen Platz räumen muss. Mehrere Ratsmitglieder hätten zuvor einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Organisation bestätigt den Entscheid am Donnerstagabend in einer Medienmitteilung.

Die Absetzung des Direktors wurde laut dem «Tages-Anzeiger» von sechs Mitgliedern befürwortet, vier waren dagegen. Diejenigen Mitglieder, welche Mader im Amt halten wollten, gaben noch während der Sitzung vor Ort ihren Rücktritt bekannt. 

Amtsältestes Mitglied unter den Abtretenden 

«Wir können diesen Entscheid nicht mittragen. Markus Mader hat in seinen bald 15 Jahren ausgezeichnete Arbeit geleistet und geniesst sowohl innerhalb des SRK, als auch ausserhalb, ein hohes Ansehen», sagte Dieter Widmer im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Er ist das amtsälteste Mitglied des Rotkreuzrates. Es tue ihm für alle Mitarbeitenden und die vielen Freiwilligen des SRK, die die Wertvorstellungen und die hohe Moral mittragen würden, leid, während die Führung nicht fähig sei, eine gute Lösung zu finden. 

Markus Mader äusserte sich gegenüber der Zeitung nur knapp zum Entscheid. Er sei weder über die Begründung informiert, noch angehört worden.  

Wurde die Geschäftsstelle in Bern zu mächtig? 

Bei der Suche nach den Gründen für den Knall, stützt sich der «Tages-Anzeiger» auf gut unterrichtete Quellen. Die Absetzung habe mit «Vertrauensthemen und internen Unstimmigkeiten» zu tun. Unter Direktor Markus Mader baute das Schweizerische Rote Kreuz eine mächtige Geschäftsstelle in Bern auf, die den Kantonalverbänden zu mächtig geworden sei. Zudem befinde sich das Hilfswerk in einem starken Strukturwandel. Das SRK schreibt in ihrer Mitteilung: «Grund für die Trennung ist eine unterschiedliche Auffassung in Führung und Organisation des SRK und der einzelnen Mitgliederorganisationen.»

Mader engagierte sich seit über 20 Jahren im Schweizerischen Roten Kreuz. Bevor er zum Direktor ernannt wurde, war er Präsident des Rotkreuz-Kantonalverbandes St. Gallen und Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des SRK.

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