FlughafenchaosKoffer-Frust – über 250 Gepäckstücke verschwinden täglich
Ferienbeginn und mangelndes Personal sorgen für Chaos am Flughafen Zürich. Rund 250 Verlustmeldungen verzeichnet Swissport beim Gepäck.
Darum gehts
Die Sommerferien sind in vollem Gange – viele Reisewillige zieht es in die Ferne. Die hohe Nachfrage beim Fliegen, fehlendes Flughafen-Personal und verspätete Flüge sorgen für Ärger. Nicht nur beim Check-in kommt es regelmässig zu längeren Wartezeiten und genervten Reisenden. Laut Swissport gehen täglich rund 250 Meldungen von im Ausland verloren gegangenen Gepäckstücken beim Lost & Found-Schalter am Flughafen Zürich ein – eher ungewöhnlich für den Monat Juli: «Diese Anzahl an Verlustmeldungen haben wir in der Vergangenheit erst im August während des Rückreiseverkehrs verzeichnet», erklärt Sprecherin Nathalie Berchtold.
Doch wegen der vermehrten Flugstornierungen, Verspätungen sowie Personalengpässen an ausländischen Flughafen kämen derzeit vermehrt Passagiere ohne Gepäck in Zürich an. Das Volumen der nachgelieferten Koffer sei derzeit fünfmal höher als bei normalem Flugbetrieb. «Aktuell sind rund 80 Gepäckwagen für lokales und 60 Wagen für Transitgepäck vom Rückstau betroffen. Dies sind derzeit insgesamt 1700 Gepäckstücke», sagt Berchtold. Damit die Passagiere an ihr Gepäck kommen, müsse Swissport falls möglich zusätzliches Personal aufbieten.
Gepäckstücke per Kurier ausgeliefert
Denn am Flughafen Zürich werde das gestrandete Gepäck durch die Swissport-Mitarbeitenden verarbeitet und mit einem externen Kurierdienst per Fahrzeug an die jeweiligen Besitzer ausgeliefert. Grundsätzlich werden nur Gepäckstücke von Passagieren, die in der Schweiz oder nahe der Schweizer Grenze wohnen, per Kurier ausgeliefert. «Gepäckstücke von Passagieren, die im entfernten Ausland wohnen, aber über Zürich als Enddestination eingereist sind, werden an den nächstgelegenen Flughafen verschickt und von dort via Kurierdienst ausgeliefert», erklärt Berchtold.
Könne ein Besitzer eines Koffers nicht identifiziert werden, komme das Gepäckstück zum Lost & Found-Schalter und werde dort für rund fünf Tage aufbewahrt. «Anschliessend wird der Koffer an die entsprechende Fluggesellschaft weitergeleitet, die sich dann darum kümmert», sagt Berchtold.
Wie Eurowings-Sprecher Florian Gränzdörffer erklärt, bewahrt man die jeweils weitergeleiteten Gepäckstücke im Eurowings-Zentrallager auf und sucht nach dem Besitzer oder der Besitzerin. «Wenn der Besitzer nicht ermittelt werden kann, wird der Koffer nach drei bis sechs Monaten an einen Auktionator übergeben und anschliessend versteigert.» Entsorgt werde grundsätzlich nichts. «Nur verderbliche Waren wie Lebensmittel werden entsorgt. Sensible Daten wie beispielsweise Fotos, Ausweispapiere oder Briefe werden zudem gelöscht», sagt Gränzdörffer.
Das kannst du tun, wenn dein Koffer verloren geht
«Passagiere standen mit den Koffern bis vor das Gebäude»
Erst kürzlich kam es durch ein erhöhtes Passagieraufkommen und noch nicht geöffnete Schalter zu einer riesigen Warteschlange am Flughafen Zürich. Der Grund: Nicht nur Passagiere der ersten Flüge um sechs Uhr waren Stunden vor Abflug am Flughafen, auch Reisende der späteren Flüge um sieben und acht Uhr waren bereits vor Ort. Das Problem dabei: Die Schalter waren noch nicht geöffnet.
«Der Check-in öffnet zwei Stunden vor dem ersten Flug, also um vier Uhr, die Sicherheitskontrolle um halb fünf», erklärte Bettina Kunz, Sprecherin beim Flughafen Zürich. Insbesondere bei der Sicherheitskontrolle sei es durch den Ansturm von rund 6000 Passagieren zu längeren Wartezeiten und einer Warteschlange bis vor das Gebäude gekommen. Um 6.15 Uhr habe sich die Situation beruhigt.
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