Korruption wird unterschätzt

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ChurKorruption wird unterschätzt

Die Absatzmärkte der Zukunft liegen in Ländern, wo Korruption gang und gäbe ist. Wer aber im Ausland Beamte besticht, macht sich in der Schweiz strafbar.

Martina Huber
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Martina Huber

«Das wissen viele Führungskräfte von morgen nicht», sagt Christian Hauser von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur. Er hat mit seinem Team 1800 Studenten aller Fachrichtungen befragt und zeigt: Eine gros-se Mehrheit stuft Korruption zwar als Problem ein, sieht sie aber gleichzeitig auch als notwendiges Übel, um im Ausland Geschäfte zu machen. Dies ist besorgniserregend, meint Hauser. Denn immer wieder würden Fachkräfte mit Situationen konfrontiert, in denen sie mit Geld oder Geschenken Prozesse beschleunigen könnten. Hier wären einerseits die Hochschulen gefordert, die ihre Studierenden für das Problem sensibilisieren müssten, andererseits aber auch die Unternehmen. Sie sollten die Mitarbeitenden vor einem Auslandeinsatz schulen, damit diese nicht im Gefängnis landen.

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