Schweizer Krankenkassen investieren massiv in Werbung

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14 Millionen in zwei MonatenKrankenkassen werben massiv – auf Kosten der Prämienzahler

Wegen steigender Krankenkassenprämien schaut sich die Kundschaft nach günstigeren Alternativen um. Darum schalten die Anbieter deutlich mehr Werbung.

Weil sich viele Kunden angesichts steigender Krankenkassenprämien der Grundversicherung nach günstigeren Alternativen umschauen, gehen die Anbieter mit viel Werbung auf Kundenfang.
Über 14 Millionen Franken haben die Kassen allein in den Monaten September und Oktober für Werbung springen lassen.
Die Krankenkassen geben dieses Jahr gemäss Schätzung des Internet-Vergleichsdiensts Comparis über 100 Millionen Franken für Marketing, Werbung und Vermittlung aus.
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Weil sich viele Kunden angesichts steigender Krankenkassenprämien der Grundversicherung nach günstigeren Alternativen umschauen, gehen die Anbieter mit viel Werbung auf Kundenfang.

20min/Michael Scherrer

Darum gehts

  • Die Krankenkassenprämien steigen im kommenden Jahr deutlich an.

  • Darum werben die Anbieter verstärkt um die Gunst der Kunden, die sich nach Alternativen umschauen.

  • Die Werbeausgaben der Krankenkassen dürften sich 2022 auf über 100 Millionen Franken belaufen.

Der Anstieg bei den Krankenkassenprämien der Grundversicherung wird nach vier Jahren der Stabilität 2023 massiv ausfallen: Im Schnitt steigen sie um 6,6 Prozent auf 335 Franken. Dementsprechend schaut sich die Kundschaft nach preisgünstigeren Alternativen um – und die Anbieter buhlen um sie.

Über 14 Millionen Franken haben die Kassen allein in den Monaten September und Oktober für Werbung springen lassen. In den klassischen Medien wie Plakaten, Zeitungen und TV beträgt die Zunahme der Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr satte 13 Prozent, wie SRF in Bezugnahme auf die Analysen des Marktforschungsunternehmens Mediafocus berichtet.

Individualisierte Werbung besonders effektiv

Auch in der digitalen, oftmals personalisierten Werbung ist eine Zunahme zu beobachten, wie Felix Schneuwly vom Internet-Vergleichsdienst Comparis gegenüber SRF angibt. Beispiele hierfür seien Anzeigen in den sozialen Medien sowie in Google-Suchergebnissen. «Man kann via Google genau bestimmen, welche Alterssegmente oder welches Geschlecht man bewerben will, ob eher Familien oder lieber Einzelpersonen», beschreibt Schneuwly die Vorteile.

Schaust du dich nach einer anderen Krankenkasse um?

Die Krankenkassen geben dieses Jahr gemäss Schätzung Felix Schneuwlys über 100 Millionen Franken für Marketing, Werbung und Vermittlung aus. Und letztlich wird dieser hohe Betrag mit den Prämienbeiträgen der Kundschaft finanziert. 

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