Kreta-FerienBeim Boarding rannte eine Meute Sabine S. fast über den Haufen
Der gemeinsame Familienurlaub in Griechenland hätte für Familie S. schöner nicht sein können – wäre da nur der Rückflug nicht gewesen. Denn am Flughafen kam es zu hektischen Szenen.
Darum gehts
Familie S. reiste letzte Woche mit Ryanair von Kreta nach Wien.
Am Flughafen Heraklion mussten die Passagiere aber über eine Stunde in der Hitze schmoren.
Zu allem Übel musste die Maschine in Österreich auch noch durchstarten.
Sabine S. verbrachte die letzten Wochen gemeinsam mit Ehemann und Sohn auf Kreta. «Es war wirklich ein traumhaft schöner Urlaub! Auch das Wetter war hervorragend!», schwärmt die 52-Jährige. Am Mittwochnachmittag ging es dann vom Flughafen Heraklion aus wieder zurück nach Österreich. Leider waren der Aufenthalt am Airport sowie der Rückflug alles andere als angenehm für die Familie.
«Mussten in der Hitze eine Stunde auf dem Rollfeld warten»
Am Gate wurde den Passagieren via Durchsage mitgeteilt, dass ihr Flug eine Stunde später als geplant starten würde. «Als es dann endlich ans Boarding gehen sollte, schafften wir es allerdings nur bis zum Rollfeld. Dort mussten wir in der kaum auszuhaltenden Hitze erneut eine Stunde warten», erzählt die Niederösterreicherin bedrückt.
Anschliessend wurden die Passagiere vom Personal darauf aufmerksam gemacht, dass insgesamt 25 Personen aufgrund einer fehlenden Flight Attendant zurückbleiben müssen. Diese können sich jetzt freiwillig melden, andernfalls würde man die Passagiere mittels Zufallsprinzip auslosen. «Dann ging das Chaos erst richtig los. Auf einmal wuselten die Leute nach vorne. Hier ein Rempler, da ein Rempler. Ich wusste nicht mehr, wie mir geschah, stürzte leider in Folge und wurde dann schliesslich von der Meute fast über den Haufen gerannt», schildert Sabine S.
Nach dem Vorfall ging laut der 52-Jährigen alles sehr schnell. Ob und wie viele Personen tatsächlich zurückgeblieben sind, liess sich aufgrund des ausgebrochenen Durcheinanders nicht feststellen. Doch Familie S. hatte es in den Vorfeldbus geschafft. Mittlerweile beschäftigte Sabine allerdings ein ganz anderes Problem: «Mein Fuss tat mir plötzlich höllisch weh. Verletzt humpelte ich mit der Unterstützung meines Mannes die Flugzeugtreppe hoch. Im Flieger bekam ich einen Sack Eiswürfel gegen die Schwellung.»
Flugzeug musste in Wien zweiten Lande-Anlauf nehmen
Endlich am Sitzplatz angekommen liess Sabine die letzten Stunden noch einmal Revue passieren. Das lange Warten am Flughafen zehrte an ihren Kräften: «Wir bekamen in der Zeit nicht einmal Wasser zur Verfügung gestellt, obwohl die Hitze fast nicht auszuhalten war. Die zusätzlichen Fussschmerzen machten alles nur noch schlimmer.» Die Mutter wollte einfach nur nach Hause. Doch die chaotische Heimfahrt war noch nicht vorbei.
Familie S. war beinahe am Flughafen in Wien angekommen. Doch der erste Landeversuch ging laut Sabine mächtig in die Hose: «Wir schlugen ziemlich hart auf. Im Flieger war es plötzlich still. Dann ging es auf einmal wieder nach oben.» Nach weiteren 15 Minuten in der Luft startete der Pilot einen zweiten Versuch und konnte das Flugzeug schliesslich auf den Boden bringen. «Der zweite Rumms war noch schlimmer, aber immerhin war es dann vorbei», zeigt sich die 52-Jährige erleichtert.
«Heute» kontaktierte Ryanair und konnte in Erfahrung bringen, dass sich der Flug wegen eines Personal-Ausfalls verspätete. Ein Mitglied der Besatzung erkrankte plötzlich, ein Ersatz liess sich so kurzfristig nicht mehr auftreiben. Aufgrund strenger Sicherheitsvorschriften musste der Flug mit einer reduzierten Passagierzahl durchgeführt werden. Eine «kleine Anzahl» von Passagieren wurde ausgeladen.
Airline äussert Bedauern
«Die betroffenen Fluggäste hatten die Möglichkeit, kostenlos auf einen anderen Flug umzusteigen oder eine volle Rückerstattung zu erhalten. Die Fluggäste, die sich für einen anderen Flug entschieden haben, erhielten eine Übernachtungsmöglichkeit und wurden auf Flüge umgebucht, die am nächsten Tag vom Flughafen Heraklion abflogen», so ein Pressesprecher. Ryanair entschuldigt sich aufrichtig bei den betroffenen Fluggästen für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
In Gänserndorf angekommen ging Sabines Schwellung über Nacht allmählich zurück. Die Schmerzen in Bein und Knie hielten aber noch ein paar Tage an.
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