Kreuzlingen: Minderjährige wird Opfer von sexuellem Übergriff

In der Nacht zum Sonntag kam es in Kreuzlingen zu einem massiven sexuellen Übergriff auf eine minderjährige Schweizerin, wie die Kantonspolizei Thurgau am Montag mitteilt.

Zwischen drei und 3.15 Uhr verging sich ein bislang unbekannter Täter auf dem Festgelände des Seenachtfests Fantastical am Seeufer, Höhe Seeburgturm, gegen den Willen des Mädchens an ihr und bedrohte sie anschliessend. Das Opfer informierte seine Eltern, diese alarmierten die Kantonale Notrufzentrale. Das Mädchen beschreibt den Mann als «arabisch aussehend», er habe Hochdeutsch gesprochen.

Am Montagnachmittag ist ein Grossteil des Geländes wieder geräumt. Das Seeufer ist gut besucht, viele geniessen den schönen Sommertag. «Beim Seeburgturm waren während des Festivals Technozelte, da war jeweils viel Betrieb in der Nacht», erzählt eine Gruppe Jugendlicher, die in der Nacht auf Sonntag auch auf dem Festgelände waren. Vom sexuellen Übergriff hätten sie erst am Montag in der Presse erfahren. «Es ist natürlich schlimm,  was passiert ist», sagen sie gegenüber 20 Minuten.

Auch das Organisationkomitee zeigt sich betroffen: «Wir sind schockiert über den Vorfall und sprechen dem Opfer und seinen Angehörigen unser tief empfundenes Mitgefühl aus. Patrouillen der Kantonspolizei sind Teil unseres Sicherheitskonzepts am Fantastical. Diese wusste über den Vorfall Bescheid.»

Die Polizei und ein Sicherheitsdienst patrouillierten das Gelände während der gesamten Betriebszeit, sagt das OK. Für weitere Fragen verweisen die Organisatoren an die Kantonspolizei Thurgau.

Viel mehr ist auch dort nicht zu erfahren: Das Alter des Mädchens werde aus Persönlichkeitsgründen nicht präzisiert. Die junge Frau sei nicht alleine am Festival gewesen. Mediensprecher Andy Theler sagt, durch den Zeugenaufruf erhoffe man sich weiter Hinweise: «Möglicherweise hat jemand etwas beobachtet, das aber falsch eingestuft.» Bei so einem Fest und dem entsprechenden Konsum sei es teils schwierig, einzuschätzen, was einvernehmlich passiert und was nicht.

20 Minuten spricht auch mit mehreren Asylsuchenden aus dem nahen Bundesasylzentrum. Alles sprechen Arabisch und wissen von nichts: «Bei uns im Zentrum spricht niemand hochdeutsch», sagt ein junger Mann auf Arabisch. Dazu seien die Asylsuchenden meist noch viel zu kurz in der Schweiz.

Die Kantonspolizei Thurgau hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen. Der Täter wird laut Polizei als junger Mann «mit arabischem Aussehen» beschrieben, der Hochdeutsch sprach. Die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen hat eine Strafuntersuchung eingeleitet.