Kühne+Nagel-Chef gibt HSV altes Stadion zurück

Aktualisiert

18,75 Mio. EuroKühne+Nagel-Chef gibt HSV altes Stadion zurück

Der im Kanton Schwyz wohnhafte Investor Klaus-Michael Kühne steigt im grossen Stil beim HSV ein. Verein und Fans jubeln. Kühnes Engagement wird aber auch kritisch beäugt.

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gwa/sda
Die Imtech Arena in Hamburg heisst bald wieder Volksparkstadion.

Die Imtech Arena in Hamburg heisst bald wieder Volksparkstadion.

Die Nachricht hat sich am Donnerstag in Windeseile in den deutschen Medienportalen verbreitet: Der in Schindellegi wohnhafte Milliardär Klaus-Michael Kühne steigt als erster Investor in die Fussball-AG des Hamburger SV ein. «Investoren-Hammer beim Bundesliga-Dino», titelte etwa «bild.de» an bester Stelle auf der Webseite. «Die Bombe ist geplatzt! Ab Sommer heisst die HSV-Arena wieder Volksparkstadion!!!», meldete die Hamburger Morgenpost am Donnerstag im Live-Ticker zum HSV-Trainingslager. Und auch die Süddeutsche Zeitung meldete: «Kühne beschenkt Nostalgiker».

«Ich freue mich sehr, dass wir unsere konstruktiven Gespräche über meinen Einstieg als Gesellschafter erfolgreich abschliessen konnten. Ich hoffe, dass ich den Aufbruch des HSV mit meinem Beitrag unterstützen kann», sagte Investor Kühne nach der Unterzeichnung des Vertrages mit dem HSV. Ein Darlehen von 18,75 Millionen Euro, das der gebürtige Hamburger dem Verein zur Verfügung bereits zur Verfügung gestellt hatte, wandelt er nun in feste Anteile um und wird dafür mit 7,5 Prozent an der Gesellschaft beteiligt.

Stadion erhält alten Namen zurück

Zusätzlich zu seiner Beteiligung beim HSV hat Investor Kühne, der Mehrheitsaktionär des Logistikunternehmens Kühne + Nagel mit Sitz in Schindellegi SZ ist, die Namensrechte für die Imtech Arena per Saison 2015/16 für die nächsten vier Jahre gesichert. Laut «Bild» lässt sich Kühne dies weitere 16 Mio. Euro kosten. Ab dem 1. Juli 2015 soll das Stadion wieder seinen ursprünglichen Namen Volksparkstadion tragen. 2001 war es erst in AOL Arena umbenannt worden, ab Juli 2007 folgte die Umbenneung in HSH Nordbank Arena und seit 2010 heisst es offiziell Imtech Arena. Im Volksmund hatte das Stadion den Namen Volksparkstadion aber immer beibehalten.

«Es war mir als HSVer eine Herzensangelegenheit, dass die Fussballheimat des HSV wieder ihren ursprünglichen Namen trägt. Ich wünsche mir, dass unsere Mannschaft im Volksparkstadion wieder an alte Erfolge anknüpfen kann», sagte Kühne laut Mitteilung auf der Webseite des HSV. «Dass Herr Kühne uns ermöglicht, wieder im Volksparkstadion zu spielen, freut mich ganz besonders. Für viele unserer Fans und auch für mich ist der Name des Stadions eine emotionale Angelegenheit, weil wir damit Tradition, Erfolge und unvergessliche Momente verbinden. Daher möchte ich mich bei Herrn Kühne ganz herzlich für dieses aussergewöhnliche Engagement bedanken», so Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender des HSV.

Investition Kühnes wird auch kritisch beäugt

Doch Kühne erntet für sein Engagement nicht von allen Seiten Beifall: So kritisiert etwa der spiegel.de, dass sich beim HSV künftig die Macht beim 77-jährigen Wahlschweizer konzentrieren dürfte. Kühne zeige sich — insbesondere durch die Umbenennung der Arena in Volksparkstadion – als Wohltäter, der er eigentlich gar nicht sei. Denn: Noch im Dezember habe Kühne mit dem Abzug seines Darlehens gedroht, «was für den HSV eine finanzielle Katastrophe bedeutet hätte. Mit diesem Druckmittel im Rücken liessen sich die Konditionen seines Einstiegs danach umso besser verhandeln», schreibt das Onlineportal.

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