Küsnacht: Schulpflege reduziert Schulbusse

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Küsnacht ZHSchulpflege streicht Schulbus – Entrüstung bei Eltern

Einige Kinder in Küsnacht müssen ab Beginn des Schuljahres zu Fuss in die Schule. Die Schulpflege reduziert die Fahrten von Schulbussen.

Eltern in Küsnacht sind entrüstet. Die Schulpflege hat für das neue Jahr für bestimmte Quartiere den Schulbus gestrichen.
Die Eltern schreiben in einem Brief an die Schulverwaltung, dass der Weg in den Kindergarten zu lang und zu steil sei. Ausserdem sei er gefährlich.
Die Schulpflege bleibt bei ihrer Entscheidung. Kinder aus dem Quartier rund um die Schübelstrasse müssen ab August zu Fuss in den Kindergarten.
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Eltern in Küsnacht sind entrüstet. Die Schulpflege hat für das neue Jahr für bestimmte Quartiere den Schulbus gestrichen.

Tamedia AG

Darum gehts

  • Die Schulpflege Küsnacht reduziert die Anzahl der Fahrten von Schulbussen.

  • Davon betroffen ist das Quartier rund um die Schübelstrasse.

  • Die Eltern schreiben in einem Brief an die Schulverwaltung, dass der Weg ohne Schulbus für die Kinder unzumutbar sei und fordern, dass die Schulpflege weiterhin einen Schulbus bereitstellt.

  • Die Schulpflege bleibt aber hart.

Seit gut einem Monat wissen die Eltern der Schulkinder in Küsnacht, dass einige ihrer Kinder nach den Sommerferien zu Fuss zur Schule müssen. Der Grund: Die Schulpflege reduziert aus Kostengründen den Schultransport.

Gleichzeitig ist sie der Ansicht, dass der Schulweg zu Fuss für die Kinder von grossem pädagogischem und gesundheitlichem Wert ist. «Der tägliche Schulweg bietet den Kindern die Möglichkeit, ihre Selbstständigkeit zu stärken, soziale Kontakte zu knüpfen und gleichzeitig ihre körperliche Fitness zu fördern», heisst es im Elternbrief, den die Schulpflege vor vier Wochen verschickte. Wenn, dann sollen die Kinder nur zu Fuss zur Schule begleitet werden. Von Elterntaxis sollen die Eltern absehen.

«Liegt nicht mehr im Rahmen der Zumutbarkeit»

Von der Streichung des Schulbusses ist beispielsweise das Quartier an der Schübelstrasse betroffen. Die dort wohnenden Eltern sind alles andere als erfreut über die Änderung.

In einem Brief an die Schulverwaltung – er liegt 20 Minuten vor – erheben die Eltern des Quartiers Einsprache gegen das Vorhaben. Als Begründung der Einsprache nennen die Eltern die Distanz und den Höhenunterschied des Weges. So liegt der nächste Kindergarten je nach Wohnlage rund 700 Meter entfernt. Der Höhenunterschied, so die Eltern im Schreiben an die Schulverwaltung, sei signifikant und betrage etwa 82 Meter. «Das ist nicht mehr zumutbar», heisst es im Brief.

Gleichzeitig gibt es laut den Eltern erhebliche Sicherheitsrisiken auf dem Schulweg. Zwar gilt auf besagtem Schulweg Tempo 30 und ein Fahrverbot, dennoch sei die Strasse zu gefährlich. «Der Weg führt über eine Quartierstrasse ohne Zebrastreifen und auf einem Abschnitt von 50 Metern gibt es auf keiner Seite ein Trottoir», so die Eltern.

«Angesichts der Distanz und der mangelnden Sicherheit des Schulweges fordern wir die Schulverwaltung auf, den Entscheid bezüglich Reduzierung der Schulbusfahrten zurückzunehmen und sicherzustellen, dass die Kinder weiterhin mit dem Schulbus sicher zum Kindergarten und zurück transportiert werden», resümieren die Eltern im Brief.

«Aufgabe der Eltern»

Die «Zürichsee-Zeitung» konfrontierte die Küsnachter Schulpflege mit der Streichung des Schulbusses. Stephanie Rippmann, Vizepräsidentin der Schulpflege, entgegnete: «Da immer mehr Kinder den Transportservice nutzten, schossen die Kosten in die Höhe.»

Die Verantwortlichen sind deshalb rigoros. «Es werden nur noch Kinder mitgenommen, für die der Schulweg tatsächlich unzumutbar ist. Dabei haben wir uns an der aktuellen Rechtsprechung orientiert.» Des Weiteren sei der Schulweg rund um das Quartier der Schübelstrasse sicher. «Die Gefährlichkeit des Weges haben wir vom Verkehrsinstruktor der Kantonspolizei abklären lassen.»

Dass Eltern dennoch Bedenken hätten, ihre Kinder allein in den Kindergarten zu schicken, sei verständlich. Aber: «Wenn objektiv keine Gefahr besteht, ist es die Aufgabe der Eltern, ihr Kind zu begleiten», so Rippmann.

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