Kundin tötet Killerspinne im Supermarkt

Aktualisiert

Baar ZGKundin tötet Killerspinne im Supermarkt

Schreck in einem Laden in Baar: Als eine Frau Bananen kaufen wollte, kroch eine hochgiftige Phoneutria hervor. Die Kundin handelte «reflexartig».

von
Daniela Gigor
Bananenspinnen gehören zu den giftigsten Spinnen der Welt. Kürzlich wurde eine solche in einem Laden in Baar entdeckt.
Männer der Feuerwehr Baar untersuchen die Bananenschachteln im Lager des Lidls in Baar nach weiteren Spinnen.
Der Biss der Spinne kann für Menschen tödlich sein.
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Bananenspinnen gehören zu den giftigsten Spinnen der Welt. Kürzlich wurde eine solche in einem Laden in Baar entdeckt.

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wurde die Feuerwehr Baar von der Zuger Polizei aufgeboten: Eine Kundin nahm bei einem Grossverteiler Bananen aus einer Schachtel, als plötzlich eine Spinne auf den Boden fiel. Die Frau fackelte nicht lange, wie aus dem Einsatzprotokoll der Baarer Feuerwehr hervorgeht: «Die Spinne wurde von einer Kundin reflexartig getötet», ist dort vermerkt. Gemäss Einsatzleiter Kurt Stocker tat dies die Kundin mit einem gezielten Fusstritt.

Spinnenbiss kann tödlich enden

Der Fall ereignete sich Mitte Dezember, wie kürzlich bekannt wurde. Als die alarmierte Feuerwehr mit entsprechender Schutzausrüstung vor Ort eintraf, war die Spinne bereits tot. Es war nicht irgendeine Spinne, sondern eine der giftigsten der Welt, wie aus dem Einsatzprotokoll der Feuerwehr hervorgeht: «Im Verkaufsladen wurde bei den Bananen eine hochgiftige Bananenspinne gesehen.» Diese Spinnen mit dem lateinischen Namen Phoneutria können todbringend sein: Ihre Bisse können beim Menschen Herzrasen, Atemnot, Muskelkrämpfe oder Übelkeit verursachen, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» berichtete. Im schlimmsten Falle kann der Biss dieser Spinne sogar tödlich sein.

Die Bananenspinnen leben in Südamerika. Gelegentlich kommt es vor, dass sie als blinde Passagiere in Bananenschachteln auf dem Seeweg bis nach Europa gelangen, in diesem Fall in die Zentralschweiz.

Betroffen vom Spinnen-Alarm war die Filiale von Lidl in Baar.

«Wir wurden aufgeboten, um sicherzustellen, dass sich keine weiteren dieser giftigen Tiere in den Schachteln befinden», sagt Einsatzleiter Kurt Stocker. Die Lidl-Angestellten hätten die Bananenschachteln sofort sichergestellt, ins Lager verfrachtet und die Schachteln mit Folien zugedeckt, so dass weitere Spinnen nicht hätten flüchten können. Stocker: «Die Angestellten hatten vorbildlich gehandelt.»

Spezialistin für Exotentiere vor Ort

Vier Feuerwehrmänner aus Baar kontrollierten anschliessend die Bananen in den Schachteln auf weitere Spinnen oder Eier. Auch eine Fachspezialistin für Exotentiere wurde beigezogen. Offenbar reiste die getötete Phoneutria alleine nach Baar: Die Feuerwehr fand keine weiteren Artgenossen oder Eier in den Schachteln. «Anschliessend konnten die Bananen wieder zum Verkauf freigegeben werden», ist im Einsatzprotokoll vermerkt.

«Es war ein einmaliger Einsatz», sagt Stocker. Er habe gestaunt, dass sich eine hochgiftige und aggressive Spinne nach Baar verirrte. Feuerwehrkommandant Roger Widmer sagt: «Ich habe immer gedacht, ich hätte nach 31 Jahren schon das ganze Einsatzspektrum kennen gelernt.» Nun sei er eines Besseren belehrt worden.

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