Atommüll-Endlager: Nagra ersucht um Rahmenbewilligung

Aktualisiert

LägernNagra reicht Gesuche für Atommüll-Endlager ein

Jahrelang suchte die Schweiz einen Standort für ein geplantes Atommüll-Endlager und fand diesen 2022 in Nördlich Lägern. Nun ersucht die Nagra um die Rahmenbewilligung.

In Stadel ZH fanden Probebohrungen der Nagra für ein Atommüll-Endlager statt.
Gesteinsprobe aus einer Tiefbohrung der Nagra: Laut den Experten ist die Bodenbeschaffenheit in Nördlich Lägern ideal.
In der Region Nördlich Lägern (pink) soll ein Endlager entstehen.
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In Stadel ZH fanden Probebohrungen der Nagra für ein Atommüll-Endlager statt.

Nagra

Darum gehts

  • Es geht voran mit dem Endlager für radioaktive Abfälle: Kommende Woche will die Nagra die Gesuche für die Rahmenbewilligung einreichen.

  • Danach sollen die Behörden diese bis Frühling 2025 prüfen.

  • Ziel ist es, im Zürcher Unterland ein dauerhaftes Lager für Atommüll zu errichten.

Am kommenden Dienstag werden die Behörden im Medienzentrum des Bundeshauses über den geplanten Bau eines Endlagers für radioaktive Abfälle im Gebiet Nördlich Lägern im Kanton Zürich informieren. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra), die als Bauherrin fungiert, will nächste Woche beim Bundesamt für Energie (BFE) die Rahmenbewilligungsgesuche für das geologische Tiefenlager für radioaktive Abfälle einreichen. Zugleich beantragt die Nagra die Rahmenbewilligung für den Bau einer Brennelementverpackungsanlage, die im aargauischen Würenlingen entstehen soll.

Bis Frühling 2025 überprüfen die zuständigen Stellen des Bundes, ob alle gesetzlich geforderten Unterlagen eingereicht wurden, wie aus einer entsprechenden Medienmitteilung hervorgeht. Erst, wenn diese vollständig sind, werden die Rahmenbewilligungsgesuche veröffentlicht. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die eingehende inhaltliche Prüfung der Gesuche durch die Behörden.

Bundesrat entscheidet über Standortvorschlag der Nagra

Hintergrund ist, dass die Nagra die Region Nördlich Lägern für den sichersten Standort zur Lagerung der radioaktiven Abfälle beurteilt. Der Bundesrat wird in einigen Jahren entscheiden, ob er diesem Standortvorschlag folgt. Der in der Region unterirdisch vorliegende Opalinuston ist ein Gestein, das praktisch wasserundurchlässig ist und sich selbst abdichtet, wenn es mit Wasser in Kontakt kommt. In Nördlich Lägern beurteilt die Nagra zudem die Langzeitstabilität der geologischen Barriere als am grössten.

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«Die Region Nördlich Lägern im Zürcher Unterland umfasst zwölf Gemeinden im Kanton Zürich und drei im Aargau, die zusammen rund 52'000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen und sich über eine Fläche von gut 123 Quadratkilometer erstrecken», schreibt der Kanton Zürich über die Region. «Auf ihrem Gebiet werden sich dereinst unterirdische und oberirdische Infrastrukturanlagen des geologischen Tiefenlagers befinden. Zur Standortregion gehören zudem über 30 weitere Gemeinden, auch aus den Nachbarkantonen Aargau und Schaffhausen sowie Deutschland, die mittelbar von einem möglichen Tiefenlager betroffen sind.»

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