Social Media für BauernLandeier haben jetzt ihr eigenes Facebook
Bei Swissfarm.ch dreht sich alles um die Landwirtschaft. Im neuen sozialen Netzwerk sind aber auch Städter willkommen. Schliesslich soll es Stadt und Land näher zusammenbringen.

Die Swissfarm-Profilseite ist übersichtlich gestaltet und lässt sich den eigenen Bedürfnissen anpassen. «Landi Andi» heisst jedes Neumitglied automatisch wilkommen.
Bligg rappte Anfang Jahr, dass «Grossstadt-Models» und «Landeier» aufeinander zugehen sollen. Nun bietet die ländliche Detailhandelskette Landi ein Tool, das den Graben zwischen Stadt und Land schliessen könnte: Sie hat Swissfarm.ch lanciert – ein soziales Netzwerk, das ganz auf Landwirtschaft setzt. Es soll Schweizer Landwirten die Gelegenheit geben, sich über das Internet zu vernetzen und ihren Betrieb zu präsentieren.
Swissfarm komme auch den Bedürfnissen der Konsumenten entgegen, ist Projektleiter Thomas Hasenfratz überzeugt. Immer mehr Leute wollen wissen, woher ihre Lebensmittel stammen und der Trend, Produkte direkt vom Hof zu beziehen sei ungebrochen. Da die Bauern wegen des stetig wachsenden wirtschaftlichen Drucks vermehrt zu Einzelkämpfern würden, fehlten Gelegenheiten zum gegenseitigen Austausch. Da springe Swissfarm in die Bresche.
«Landi Andi» sagt Grüezi
20 Minuten Online hat das Bauern-Facebook ausgecheckt. Der erste Eindruck ist positiv. Die Website mit ihrem schlanken Design ist übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen. Registrieren kann sich jedermann, auch Pseudonyme sind erlaubt. Mangelware sind noch die Inhalte: Bislang haben sich erst 560 Mitglieder registriert – oder muss man sagen: schon?
Als neuer Swissfarm-Nutzer gilt es, Bekannte zum Mitmachen zu animieren. Die Social-Media-Profis können ihr Profil mit Facebook, Twitter und Co. verknüpfen. Der allererste «Freund» meldet sich aber ganz ohne Zutun: «Landi Andi» heisst alle neuen Swissfarm-Mitglieder willkommen. Allerdings handelt es sich dabei um einen virtuellen Freund.
Swissfarm funktioniert weitgehend wie Facebook und Google+: Die Nutzer erstellen ein eigenes Profil, können Bilder und Videos hochladen und sich via Chat und Pinnwand mit anderen Usern austauschen. Zusätzlich zu ihrem persönlichen Profil können die Bauern auch ihren Hof vorstellen und für ihre Produkte und Veranstaltungen werben. Weiter können sie Umfragen durchführen, Gruppen bilden und Fan-Pages erstellen.
Knackige Produkte und stramme Landwirte
Initiiert wurde Swissfarm.ch von einer Gruppe junger Mitarbeiter des Landi-Mutterkonzerns Fenaco. Nach einer dreiwöchigen Testphase ging die Website am 1. Dezember online. Die Entwicklungskosten hätten sich «in bescheidenem Rahmen» gehalten, heisst es auf Anfrage.
Ob Swissfarm in dem von Facebook dominierten Social-Media-Markt bestehen kann, wird sich zeigen. Ein Anfang ist gemacht, nun muss sich das Netzwerk mit Leben füllen. Noch sind die weiblichen Nutzerinnen klar in der Minderheit. Aber das kann sich – angesichts der knackigen Produkte und strammen Landwirte schon bald ändern.
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